Zwangsarbeit

Nordkorea: 15 Jahre Haft für US-Bürger

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Kenneth Bae wurde wegen "Verbrechen zum Sturz der Volksrepublik" verurteilt.

Inmitten der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hat Pjöngjang den US-Bürger Kenneth Bae zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Dies meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Bae war Anfang November im Nordosten des kommunistischen Landes festgenommen worden.

Pjöngjang hatte am Wochenende angekündigt, Bae demnächst wegen "Verbrechen zum Sturz der Demokratischen Volksrepublik Korea" vor den Obersten Gerichtshof des Landes zu stellen. Er habe die ihm zur Last gelegten Taten in den niedrigeren Instanzen gestanden.

Touristengruppe
Der US-Bürger, dessen Name auf Koreanisch Pae Jun-ho lautet, hatte im November mit einer kleinen Touristengruppe die Stadt Rajin in Nordkorea besucht. Die Polizei hatte ihn damals festgenommen und seither nicht wieder auf freien Fuß gesetzt. Medienberichten zufolge wurde bei einem Mitglied von Baes Gruppe eine Computer-Festplatte gefunden, auf der sich sensible Daten befunden hätten.

Der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bill Richardson, hatte sich bei einem Besuch in dem abgeschotteten Land Anfang des Jahres vergeblich für eine Freilassung seines Landsmannes eingesetzt. In den vergangenen Jahren gab es in Nordkorea wiederholt Festnahmen von US-Bürgern, die nach Vermittlung durch US-Gesandte wieder freigelassen wurden.

Nach Nordkoreas Kriegsdrohungen der vergangenen Wochen dürfte der Fall die Beziehungen zu den USA weiter belasten. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit längerem gespannt. Nach einer Verschärfung der UNO-Sanktionen wegen des jüngsten Atomtests Nordkoreas im Februar hat die kommunistische Führung in Pjöngjang Südkorea, den USA und Japan in den vergangenen Wochen mehrmals mit Angriffen gedroht.

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