Die Zerstörung von Schengen wäre dramatische Gefahr für EU.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble beklagt eine fehlende Abstimmung bei der Entscheidung Österreichs zur Einführung von Obergrenzen für Flüchtlinge. "Ich musste ein bisschen Luft holen, als ich gehört habe, dass diese Entscheidung mit uns nicht sehr eng abgesprochen war", sagte Schäuble "Spiegel Online" (Freitag).
Enge Abstimmung
Denn Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich in den vergangenen Monaten auch um eine enge Abstimmung mit Österreich bemüht.
Schäuble kritisierte die mangelnde Kooperationsbereitschaft anderer EU-Länder. Im Gegensatz zur Eurokrise glaube "ein Teil unserer EU-Partner diesmal, sie seien von dem Problem gar nicht betroffen", sagte der CDU-Politiker. "Das halte ich für falsch, aber so sehen sie es nun mal."
Warnung
Schäuble warnte vor dem Scheitern einer europäischen Lösung. "Wenn das Schengen-System zerstört wird, ist Europa dramatisch gefährdet - politisch und wirtschaftlich", sagte der Minister in dem Gespräch, das am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos stattfand. Mit Blick auf die Weltwirtschaft sieht Schäuble derzeit "eine Fülle von krisenhaften Entwicklungen" und extremen Schwankungen.