Pakistan

Gericht ordnet Festnahme des Premiers an

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Wegen Korruptionsvorwürfen gegen Ashraf aus seiner Zeit als Minister.

Pakistans Oberstes Gericht hat Fernsehberichten zufolge die Festnahme von Regierungschef Raja Pervez Ashraf angeordnet. Grund sei ein Korruptionsfall im Zusammenhang mit Energieprojekten, berichteten mehrere TV-Sender am Dienstag. Der Gerichtshof wies die Behörden an, den Ministerpräsidenten sowie 16 weitere Personen binnen 24 Stunden in Gewahrsam zu nehmen. Die Nachricht führte zu weiterer Verunsicherung über die politische Lage in Pakistan und ließ die Kurse am pakistanischen Aktienmarkt kräftig fallen.

Das Land steckt vor den für das Frühjahr erwarteten Wahlen bereits in einer politischen Krise. Am Dienstag versammelten sich Tausende Anhänger des populären Geistlichen Muhammad Tahirul Qadri vor dem Parlament in Islamabad und forderten den Rücktritt der Regierung. "Ich gebe dem Präsidenten und Ministerpräsidenten bis morgen Zeit, das Parlament aufzulösen und ihre Ämter aufzugeben", sagte der Populist auf einer Kundgebung am Morgen.

Die Regierung vermutet, Qadri wird vom Militär des Landes unterstützt. Der studierte Islamist ist erst vor wenigen Wochen aus Kanada nach Pakistan zurückgekehrt. Seither spaltet er das Land. Während einige ihn als Reformfreund preisen, sehen andere in ihm einen Handlager der Armee. Qadri fordert unter anderem, korrupte Politiker auszuschließen und die Wahlen zu verschieben. Einen konkreten Wahltermin gibt es noch nicht.
 

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