Er ist der gefährlichste Taifun aller Zeiten und er stürzt die Philippinen in das absolute Chaos.
Tausende Straßen sind nicht mehr befahrbar. Schulen, Behörden, Flughäfen längst geschlossen. Hunderttausende Menschen auf der Flucht und vier von ihnen bereits tot: Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 379 km/h hat gestern der Horror-Taifun Haiyan (zu Deutsch „Sturmvogel“) die philippinische Küste erreicht – und er hinterließ eine Spur der Verwüstung. Die Schreckens-Details:
- Insgesamt 720.000 Menschen sind aus ihren Häusern geflohen. Präsident Benigno Aquino rief zu einer Massenevakuierung auf und warnte vor einer „verheerenden Katastrophe“.
- Bis zu sechs Meter hohe Wellen zerstörten Tausende Häuser an den Küsten. Besonders betroffen: Die zentral-philippinische Insel Leyte. Hunderte Dächer wurden vom Sturm weggerissen, Bäume entwurzelt. „Wenn du so etwas siehst, kannst du nur mehr beten, beten und nochmals beten“, erklärte der Gouverneur Roger Mercado. Seine Befürchtung: Hunderte Tote, die noch unter den Trümmern liegen.
- Die ersten vier Todesopfer wurden bereits gestern bestätigt: Zwei Menschen wurden durch Stromschläge getötet, einer durch einen umstürzenden Baum, ein zweijähriger Bub starb im Süden des Landes durch einen Blitzschlag.
Insgesamt ist klar: Mit derartigen Windgeschwindigkeiten und einem Durchmesser so groß wie Bayern ist Haiyan der größte Taifun, der jemals auf Land traf.
Die gute Nachricht: Nachdem der Mega-Sturm 18 Stunden über den Philippinen gewütet hat, zieht er heute Richtung Vietnam weiter.
ZAMG-Meteorologe
»Taifune werden häufiger«
ÖSTERREICH: Wie entsteht ein Taifun genau?
C. Ortner: Taifune bilden sich über dem Meer bei Wassertemperaturen über 25 Grad und kühlen Temperaturen in der Höhe. Durch die Wärme steigt mehr Luft auf, kondensiert, es bilden sich Wolken und extrem viel Energie. Durch die
Erdrotation entsteht die Drehung.
ÖSTERREICH: Werden durch die Erderwärmung solche Stürme häufiger?
C. Ortner: Es gibt den Trend, dass es immer wärmer wird. Dass es dann auch mehr Taifune gibt, ist anzunehmen.
ÖSTERREICH: Kann es solche auch in Österreich geben?
C. Ortner: Taifune nicht, aber Orkantiefs oder Tornados mit bis zu 200 km/h sind nicht ausgeschlossen.