Poker-Weltmeister

Pius Heinz: "So gewann ich 8,7 Millionen"

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Der ,Wiener‘ wurde in Las Vegas Millionär. Jetzt kauft er Mama ein Haus.

Pokerface Pius Heinz (22) besitzt Millionen und hat jetzt doch nur einen Wunsch: Erholen wolle er sich. Wen wundert es, nach all den aufregenden Tagen für den Deutschen, der als Student (Wirtschaftspsychologie) in Wien lebt.

Mittwoch früh um 0.14 Uhr Ortszeit brachten ihn bei der Poker-WM „November Nine“ im Las-Vegas-Hotel Rio ein Ass und ein König den Titel. Der Senkrechtstarter, der erst vor vier Jahren mit dem Pokerspiel begann, wurde über Nacht zum Multimillionär. Das exakte Preisgeld: 8.715.368 Dollar (6,4 Mio. Euro).

Poker-Papst
Wer ist der Kapuzenmann, der seit drei Monaten in Wien wohnt (um Geld zu sparen – Pokergewinne sind in Österreich steuerfrei)? Ein cooler, unauffälliger Typ, bodenständig, sagen seine Freunde. Im August übersiedelte Heinz in eine „Poker-WG“ nahe der Kennedybrücke beim Tiergarten Schönbrunn. In einer unscheinbaren Altbau-Wohnung sitzen Heinz und seine Kumpels vor einer Armada aus Monitoren, spielen, trainieren Poker. Ihren Pius nennen sie „Poker-Papst“.

Und was macht er jetzt mit all den Millionen? Vielleicht einen Ferrari kaufen? „Nein, lacht sein Vater, der Geschäftsmann Jens-Peter Heinz im ÖSTERREICH-Gespräch: „Er hat ja nicht einmal den Führerschein. Wir haben ihn humanistisch erzogen, er ist geerdet.“ Pius sei „sparsam“, aber seiner Mutter will er jetzt ein Haus kaufen und seiner Schwester einen Mini.

Wahl-Wiener wird Poker-Weltmeister

Der 22-jährige Deutsche Pius Heinz siegt im Finale in Las Vegas gegen den Tschechen Martin Staszko und gewinnt 8,7 Millionen Dollar.

Sein Preisgeld wird er aber wohl in Österreich ausgeben, denn der 22-Jährige lebt und studiert derzeit in Wien.

Genießen
Das Studium wird Heinz an den Nagel hängen und Poker-Profi werden. „Ich will reisen, mein Leben genießen“, erzählte Heinz. „Nicht Stolz, sondern Rührung und Respekt“ empfindet der Vater für die Leidenschaft seines Sohnes. Jetzt soll er sich nur nicht verpokern im Leben.
 

"Schwester kriegt einen Mini"

Frage: Herr Pius, wie sind Sie eigentlich zum Pokern gekommen?
Heinz: Ich habe vor ein paar Jahren ein Pokerspiel im Fernsehen gesehen. Es hat mich gleich fasziniert. Ich habe dann einfach mit ein paar Freunden angefangen zu pokern. Vor rund zwei Jahren habe ich gemerkt, was man alles erreichen kann, wenn man sich mehr mit den Grundlagen auskennt, etwa mit Mathematik und Wahrscheinlichkeiten.

Frage: Wie kommen Sie mit dem ganzen Rummel klar?
Heinz: Es ist schon krass, was da im Moment an Aufhebens gemacht wird. Aber ich versuche, das gelassen zu nehmen. Ich will einfach mein Ding machen, der bleiben, der ich bin. Meine Familie ist mit mir in Vegas. Sie helfen mir total, haben immer ein nettes Wort für mich und unterstützen mich bei dem ganzen Rummel. Ich freue mich natürlich auch. Es war saucool, wie viele Leute mich unterstützten und beim Pokern anfeuerten.

Frage: Was machen Sie mit dem Geld? Sie könnten sich fast alles kaufen.
Heinz: Frauen, Autos und Rauschmittel? … (lacht). Nein, im Ernst, das ist nicht meine Welt. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, aber ich will auf jeden Fall einige Wünsche in meiner Familie erfüllen. Meine Schwester z. B. wünscht sich einen Mini, ich denke, das wird man irgendwie hinbekommen.
 

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