Attacke mit mehreren Verletzten – Syrer in U-Haft

Polizei: Lkw-Angriff doch kein Terror-Anschlag

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Der Angriff mit einem gekaperten Lastwagen und mehreren Verletzten in Limburg soll kein Terrorakt eines Syrers gewesen sein – so zumindest die Einschätzung des Polizeipräsidenten.

Frankfurt. Nach dem Zwischenfall mit einem gekaperten Lastwagen im hessischen Limburg mit neun Verletzten ist gegen den Tatverdächtigen ein Haftbefehl erlassen worden. Der 32-jährige Syrer befinde sich nun in Untersuchungshaft, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main am Dienstagabend.

Dem Mann würden "versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr" vorgeworfen. Zum derzeitigen Ermittlungszeitpunkt sei es noch zu früh, um Aussagen über die Hintergründe und das Tatmotiv des Mannes zu treffen, sagte der Sprecher weiter.

Die Ermittler werfen dem Mann vor, am Montag vergangener Woche in Limburg einen Lkw-Fahrer gewaltsam aus der Fahrerkabine gezogen und dessen Lastwagen gestohlen zu haben. Er soll anschließend an einer Kreuzung ungebremst auf mehrere vor ihm stehende Fahrzeuge aufgefahren sein. Sieben Autos und ein Kleintransporter wurden dadurch zusammengeschoben. Mehrere Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatten die Behörden bisher keine Hinweise auf Verbindungen des Tatverdächtigen in die gewaltbereite islamistische Szene. Dies gelte zumindest "nach den derzeitigen Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden", erklärte der hessische Innenminister Peter Beuth.

Polizeipräsident: Lastwagen-Angriff war kein Terroranschlag

Die Ermittlungen zur Attacke sind noch am Laufen. Für den Polizeipräsidenten Stefan Müller steht allerdings schon fest: Bei der Tat eines Syrers hat es sich nicht um einen Terroranschlag gehandelt. Dies sagte der Präsident des zuständigen Polizeipräsidiums Westhessen am Montagabend vor der Stadtverordnetenversammlung von Limburg. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Wiesbaden bestätigte seine Aussage auf Anfrage der "F.A.Z".
 
Wie Müller demnach weiter sagte, handle es sich um die Tat eines Einzelnen. Sie habe „persönliche Hintergründe“. Nach dem Stand der Dinge soll der 32 Jahre alte Syrer einen Lastwagen gekapert haben, indem er den Fahrer aus dem Führerhaus zerrte und sich hinter das Steuer setzte. Danach soll er losgefahren und an einer Kreuzung ungebremst auf mehrere Autos aufgefahren sein.
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