"Rechtlich hat Wagner nie existiert"

Prigoschin lehnt Eingliederung von Wagner-Söldnern in russische Armee ab

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Wladimir Putin traf sich nach eigenen Angaben mit Kämpfern. Der Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach Darstellung des russischen Präsidenten die Eingliederung seiner Kämpfer in die russischen Sicherheitskräfte aber abgelehnt.

Putin sagte in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Zeitung "Kommersant", er habe sich fünf Tage nach dem Aufstand der Söldner mit rund drei Dutzend von ihnen und ihrem Chef getroffen. Er habe den Söldnern dabei das Angebot gemacht, weiterhin in Russland zu dienen.

"Sie hätten sich alle an einem Ort versammeln und ihren Dienst fortsetzen können und nichts hätte sich geändert", sagte er dem Blatt. Viele der Kämpfer hätten zustimmend genickt. Allerdings hat sich Prigoschin nach Putins Schilderung dagegen gestellt.

Putin: Wagner "existiert einfach nicht"

"Prigoschin (...) sagte, nachdem er zugehört hatte 'Nein, die Jungs werden mit einer solchen Entscheidung nicht einverstanden sein'", so Putin. Der Präsident bekräftigte, die Söldner-Gruppe Wagner sei aufgelöst: "Sie existiert einfach nicht." Prigoschin hatte vor drei Wochen die Rebellion seiner Söldner angeführt. Seine Truppen übernahmen vorübergehend die Kontrolle im südrussischen Rostow am Don, wo das Militär sein Hauptquartier für den Krieg in der Ukraine hat. Einige hundert Kilometer vor Moskau brach Prigoschin, der immer wieder die russische Militärführung kritisiert hat, die Meuterei ab. Es wurde eine Vereinbarung getroffen, die Prigoschin Straffreiheit und den Gang ins Exil nach Belarus einräumte.

Private Militärfirmen sollen erlaubt werden

Dass der Kreml eine Legalisierung privater Militärfirmen und insbesondere der Söldnergruppe Wagner in Betracht zieht, deren Existenz nach russischem Recht bisher nicht erlaubt ist, bestätigte auch Putins Sprecher. "Rechtlich betrachtet existiert die private Militärfirma Wagner nicht und hat auch nie existiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten. Es handle sich um eine "komplexe" Frage, die geprüft werden müsse, sagte Peswkow.

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