In brisantem Artikel wird behauptet, dass Putin über Kindheit lügt.
Russlands Präsident Wladimir Putin schreibt in einem aktuellen Artikel über das Verhältnis zu seinen Eltern. Liebevoll beschreibt er seine Mutter in der Zeitschrift "Russkji Pioner" als "warmherzigen, gütigen Menschen".
Ein zeitgleich in der "Zeit" erschienener Artikel zieht die Herkunft Putins jetzt aber in Zweifel. Es wird behauptet, dass Putin das uneheliche Kind einer Russin sei und die ersten Jahre seiner Kindheit in Georgien verbracht haben.
Pflegefamilie
Erst mit acht Jahren, kurz nachdem seine leibliche Mutter wieder geheiratet hat, soll er in jene Pflegefamilie gekommen sein, die er heute als seine echte bezeichnet: zu Wladimir Spiridonowitsch Putin und Maria Iwanowna Putina. Beide starben, kurz bevor Putin Präsident Russlands wurde.
Vera Putina (88) aus Metechi in Georgien ist aber sicher: "Ich bin überzeugt, dass er mein Wowa (Kurzform von Wladimir) ist." Putina, die am 6. September 1926 geboren wurde, wurde vom verheirateten Priwalow Platon schwanger und brachte am 7. Oktober 1950 (und damit genau zwei Jahre vor seinem offiziellen Geburtstag) Wladimir Putin zur Welt.
Foto-Beweis
Bereits 2008 fragte der "Telegraph" die alte Frau, wie sie sich so sicher sein könne, dass Putin ihr Sohn sei. Ihre Antwort: "Glauben Sie wirklich, ich würde meinen eigenen Sohn nicht wieder erkennen?" Putin will sogar einen Beweis haben: ein Foto eines damals siebenjährigen Buben, der Putin sein soll. Und tatsächlich: Foto-Experten geben der 88-Jährigen Recht.
Ihre anderen Beweise habe der russische Geheimdienst KGB einkassiert. Allerdings gibt es in den Archiven der georgischen Stadt Caspi Dokumente, die belegen, dass zwischen 1956 und 1960 ein Wladimir Putin in der nahegelegenen Stadt Metechi zur Schule ging. Die pensionierte Lehrerin Shura Gabinashvili bestätigte der Zeitung, Putin in dieser Zeit in Russisch unterrichtet zu haben. Sein Lieblingsfach sei Russisch gewesen. Ansonsten habe sich das extrem kluge Kind vor allem für Fabeln und Judo interessiert.
Gefährdung seiner Wahl
Der Grund, wieso Putin tatsächlich über seine Herkunft lügen könnte, ist ganz einfach: Wäre im Jahr 2000 herausgekommen, dass Putins Biografie gefälscht ist, hätte das seine Wahl in den Kreml massiv gefährden können.
Deswegen beharrt Russlands mächtigster Politiker so auf seiner Herkunft. Zahlreiche Menschen, die darüber recherchierten, fanden den Tod, darunter ein italienischer und ein russischer Journalist.