Auch 2.000 Reichsbürger in Österreich

Rechte Gefahr: Über 2.000 Rechtsradikale bei uns

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Die österreichische rechtsextreme Szene radikalisiert sich in den sozialen Medien. 

Wien. Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich wächst die rechtsradikale und rechtsextreme Szene an. In unseren Gefilden gibt es über 2.000 Reichsbürger, die den Staat ablehnen und de facto rechtsradikales Gedankengut angenommen haben. Dazu kommen rund 2000 Rechtsextreme: Und diese darf man nicht nur mit den früheren „Glatzen“ rund um die Skinheads von „Blood and Honor“ gleichsetzen. Während die österreichischen Identitären – sie gehören den „Neurechten“ an, derzeit im schweren Tief sind und kaum noch neue Aktivisten rekrutieren können, sind wieder alte Neonazi-Anführer am Rekrutieren. 

Bewaffnete Wehrsport-Übungen in der Slowakei

Sie agieren noch „klassisch“ mit bewaffneten Wehrsportübungen in der Slowakei. Daneben gibt es eine rechtsradikale Hooliganszene und eine immer stärker werdende Szene in den sozialen Medien, die via rechtsextremistischer YouTube-Videos radikalisiert werde. Diese ist international vernetzt. 
 
neonazi nazi
© Symbolbild (Getty Images)
 

Ganze Welt trauert um Terror-Opfer

Hanau. Trauer, Verzweiflung, Fassungslosigkeit. Neun Menschen tötete Tobias Rathjen (43), bevor er seine Mutter und sich selbst erschoss.
Seine Opfer suchte sich der Terrorist gezielt aus. Sie waren alle nicht-deutscher Abstammung. Tage vor der Tat kundschaftete Rathjen die Shisha-Bars aus, in denen er seine Opfer vorfand (Foto oben). Sie waren junge Bosnier und Türken. Auch eine junge Frau mit polnischen Wurzeln tötete er.
 
hanau
© APA/AFP/PATRICK HERTZOG/Screenshot YouTube
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Trauernder Vater: "Er 
war unser ganzer Stolz"

Junge Mutter. Mercedes K. wurde nur 35 Jahre alt. Eine Kugel in die Brust tötete sie. K. arbeitete im Kiosk neben der Arena-Bar, sie wollte wohl nur kurz bleiben: Daheim warteten zwei kleine Kinder auf sie. Eine Freundin beschreibt sie als „sehr offen und extrem sympathisch ... man hat sich mit ihr immer wohlgefühlt“.
 
Rechte Gefahr: Über 2.000 Rechtsradikale bei uns
© Screenshot (Facebook)
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Mercedes K. (†35): K. arbeitete in einem Kiosk neben der "Arena" Shisha-Bar. Sie kam gerade hinein, als Tobias R. begann zu schießen.
 
„Kein Krieg“. „Wir sind am Ende unserer Kräfte. Ferhat war unser ganzer Stolz“, sagt Metin U. der Bild. Sein Sohn wurde aus dem Leben gerissen, als er gerade in sein Berufsleben starten sollte. Vor einer Woche beendete er seine Ausbildung in einem Sanitärbetrieb. „Wir hätten nie gedacht, dass so etwas in diesem Land passiert, das unsere Heimat ist“, sagt Cousin Ali. Er ruft zur Besinnung auf: „Wir dürfen keinen Krieg anfangen, wir müssen ruhig blieben.“
 
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© Screenshot (Facebook)
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Ferhat U. (†22): Vor einer Woche schloss er seine Ausbildung als Anlagemechaniker ab. Er war lebensfroh, liebte Musik.
 
Berg. Schockierend ist auch die Schilderung von Muhammed Beyazkendir (20), der das Attentat schwer verletzt überlebte: „Ich bin auf einen Kollegen gefallen, einer ist dann auf mich gefallen. Wir waren ein Berg aus Menschen.“
 
„Keine Luft“. Einer seiner Freunde starb im Kugelhagel: „Ich habe seine Wunde im Hals zugehalten. Dann sagte er, dass seine Zunge taub wird, er sie nicht mehr spüre. ‚Ich kriege keine Luft mehr.‘ Und dann war es schon vorbei.“
 
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© Screenshot (Facebook)
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Görkhan G. (†37): Er war ein "guter" Mensch, der öfter in Gefahr war. Er wurde zuvor mit einem Messer attackiert und von einem Bus angefahren.
 

Der irre Killer: aggressiv und selbstverliebt

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© Anadolu Agency/Getty Images
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Frühere Mitschüler beschreiben Tobias Rathjen in der Maturazeitung von 2007 folgendermaßen: „Einer der durchgeschossensten Leute des Jahrgangs. Schwankt zwischen lieb und hyperaggressiv.“ Ein Freund erinnert sich, dass Rathjen mit ihm in einem Auto durch Hanau gerast ist, mit einer Schreckschusspistole auf Leute gezielt und gesagt hat: „Die kriegen wir alle.“ Nach der Matura studierte Rathjen BWL, machte eine steile Karriere, die er 2018 hinschmiss. Von da an steigerte sich sein Rassenhass und Größenwahn.
 
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