Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, hat in Katar den Chef der islamistischen Hamas, Ismail Haniyeh, getroffen.
Sie sei am Montag in den Golfstaat gereist, um humanitäre Fragen im Zusammenhang mit dem Konflikt in Israel und Gaza voranzubringen, teilte die Hilfsorganisation in Genf mit. Der Besuch sei Teil von Gesprächen des Roten Kreuzes mit allen Seiten, um "die Achtung des humanitären Völkerrechts zu verbessern".
Spoljaric traf demnach auch Vertreter Katars. Das Land hat eine wichtige Vermittlerrolle bei Verhandlungen über eine mögliche Befreiung von Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.
IKRK erneuerte seinen Appell
Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas erneuerte das IKRK seinen Appell zum dringenden Schutz aller Opfer und zur Linderung der "katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen". Das IKRK sei nicht an Verhandlungen zur Befreiung von Geiseln beteiligt - als neutraler humanitärer Mittelsmann aber bereit, mögliche Freilassungen zu unterstützen, wenn die Konfliktparteien sich darauf verständigen. Die Organisation hob zudem hervor, sie habe beharrlich die sofortige Freilassung von Geiseln gefordert, und forderte für ihre Teams Zugang zu den Verschleppten.
Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen entführt. Zuletzt hatten Äußerungen etwa aus Katar und den USA Hoffnungen geweckt, dass eine mögliche Vereinbarung zur Befreiung vieler Geiseln näher rückt.