Asis saß seit April 2003 im Gefängnis. Er erlitt einen Herzinfarkt.
Der frühere irakische Außenminister Tarik Asis ist nach jahrelanger Krankheit in Haft gestorben. Asis sei in einem Krankenhaus der Stadt Nasirijah gestorben, wohin er wegen der Verschlechterung seines Zustands gebracht worden war, sagte der Vizegouverneur der Provinz Dhi Kar, Adel Abdulhussein al-Dachili, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Asis war jahrelang der Außen- und Informationsminister des irakischen Machthabers Saddam Hussein und damit das Gesicht und die Stimme der Regierung. In Haft litt er seit langem an Bluthochdruck und Diabetes.
Asis, der jahrelang Vizeregierungschef unter Saddam Hussein war, hatte sich nach der US-Invasion 2003 den US-Truppen gestellt. Der wortgewandte Politiker, der fließend Englisch sprach, wurde 2009 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im August desselben Jahres folgten sieben weitere Jahre wegen der Verfolgung irakischer Kurden in den 80er-Jahren. Im Oktober 2010 dann wurde er wegen der Unterdrückung schiitischer Parteien in den 80er-Jahren zum Tode verurteilt, doch wurde das Urteil vom Präsidenten nicht unterzeichnet.
Asis, der 1936 in Mossul in einer Familie chaldäischer Christen geboren wurde, war der einzige Christ in der irakischen Führung. Der Politiker, der für seine Vorliebe für Zigarren und Whisky bekannt war, gehörte zu den ältesten Vertrauten Saddam Husseins, den er bereits seit den 50er-Jahren kannte. Seit 1963 gehörte Asis zur Führung Baath-Partei, wo er zunächst für Propaganda und Organisation zuständig war. Nach der Machtübernahme durch die Partei 1968 leitete er zunächst das Regierungsblatt "Al-Thawra", bevor er Informationsminister wurde.
Als Saddam Hussein 1979 an die Macht kam, wurde er Mitglied des obersten Entscheidungsgremiums, des Revolutionären Kommandorats. Vier Jahre später machte der irakische Machthaber ihn zum Außenminister und 1991 zum Vize-Regierungschef. Während des Krieges gegen den Iran von 1980-88 spielte Asis eine wichtige Rolle dabei, im Westen um Unterstützung zu werben. Er vertrat auch den Irak bei den Friedensverhandlungen mit Teheran. Nach dem US-Angriff im März 2003 hielt Asis bis zuletzt zu Saddam Hussein, ergab sich aber nach dessen Sturz der US-Armee.