Eklat am Kolosseum

"Schande!" – US-Vize Vance lässt Rom ausflippen

Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" kam es zu Protesten, Rufen wie "Schande!" und teils chaotischen Szenen.

Beim Osterbesuch in Rom hat US-Vizepräsident J. D. Vance für Aufregung gesorgt. Das Kolosseum wurde am Samstagabend kurzfristig für seinen geplanten Besuch geschlossen – sehr zum Ärger der wartenden Touristen. Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" kam es zu Protesten, Rufen wie "Schande!" und teils chaotischen Szenen. Über dem Areal kreiste ein Helikopter, einige Besucher kletterten sogar über Zäune, nachdem sie eine Stunde gewartet hatten. Die Leitung des Archäologischen Parks erklärte die Sperrung mit Sicherheitsbedenken. Wer bereits Tickets hatte, sei per Mail vorab informiert worden.

Ironischerweise erschien Vance am Ende gar nicht. Stattdessen besichtigte nur seine Frau Usha Vance das Kolosseum. Der US-Vize blieb in der US-Botschaftsresidenz, der Villa Taverna.

Vance
© APA/AFP/POOL/KENNY HOLSTON

Vance wurde vom Papst empfangen

Trotz der Kritik war der Aufenthalt in Rom insgesamt von offizieller Seite geprägt: Vance traf unter anderem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und wurde am Ostersonntag von Papst Franziskus im Gästehaus Santa Marta empfangen. Der Papst, der sich noch von einer schweren Lungenentzündung erholt, hatte seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus nur wenige ausländische Gäste empfangen – zuletzt das britische Königspaar. Auch den traditionellen Ostersegen "Urbi et Orbi" sprach Franziskus nur mit schwacher Stimme vom Balkon des Petersdoms aus.

Kaufte für seine Kinder Gladiatorenrüstungen

Vance war mit seiner Familie in der Ewigen Stadt unterwegs. Für seine Kinder kaufte er Gladiatorenrüstungen, außerdem genoss die Familie italienisches Eis – unter anderem in den Sorten Pistazie, Mango und Fior di Latte. Vance wurde dabei in Jeans, Outdoorjacke und Basecap gesichtet. Der Politiker war 2019 zum katholischen Glauben übergetreten und trat die Reise nach Rom als offizieller Vertreter von US-Präsident Donald Trump an.

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