Touristen in Tod gerissen

Schiffsunglück auf Donau: Cobra-Taucher sollen helfen

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Die österreichischen Spezialisten sollen die ungarischen Kollegen bei der Suche nach den Vermissten unterstützen.

Bei einem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest sind in der Nacht auf Donnerstag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Ein Touristenboot mit 35 Passagieren kollidierte bei dem Unfall mit einem anderen Schiff. Mehr als ein Dutzend Personen wurden in der Nacht noch vermisst, wie die Polizei mitteilte. Sieben Menschen wurden von den Einsatzkräften bisher aus dem Wasser gerettet. Die Hoffnung die Vermissten noch lebend zu finden, ist schwindend gering.
 
Nun sollen Taucher des Einsatzkommandos Cobra bei der Suche nach den Vermissten helfen. Drei Teams mit insgesamt zehn Einsatztauchern sind am Donnerstag zur Unterstützung der ungarischen Kollegen nach Budapest entsandt worden. "Mein aufrichtiges Beileid gilt den Angehörigen der verunglückten Passagiere. Bei solchen tragischen Unglücken ist es wichtig, dass wir unseren Nachbarn mit Einsatzkräften und modernster Technik zur Verfügung stehen", betonte Innenminister Eckart Ratz. Er bedankte sich bei den Beamten der Cobra für ihre Einsatzbereitschaft.

Der Einsatz erfolgte nach einem Ersuchen des ungarischen Lagezentrums. In enger Zusammenarbeit mit ungarischen Kollegen wurden weitere Entsendungen vorbereitet.
 

Video zeigt Katastrophe auf Donau

 
Das mit Touristen besetzte Boot war am Abend mit einem weiteren Ausflugsboot zusammengestoßen und daraufhin gekentert. Der Ausflugsdampfer "Hableany" (Nixe) versank komplett in den Fluten. Nach Angaben der Polizei befanden sich 33 Touristen aus Südkorea und zwei Besatzungsmitglieder an Bord. Die südkoreanische Vertretung in Ungarn teilte mit, dass sich auch Kinder an Bord des Boots befunden hätten. Die Rettungsaktion mit Booten und Tauchern im Zentrum der ungarischen Hauptstadt lief die ganze Nacht auf Hochtouren, Dutzende Rettungsfahrzeuge waren an den Ufern der Donau zu sehen. Große Scheinwerfer beleuchteten Teile der Oberfläche des Flusses.
 
Eine Webcam hat das Unglück aufgenommen. So kam es zur tödlichen Kollision. 
 

Nur mehr minimale Hoffnung

Nach dem Untergang des Ausflugsschiffes mit südkoreanischen Touristen an Bord am Mittwochabend in Budapest gibt es nur "minimale Hoffnung" auf weitere Überlebende, so ein Sprecher Rettungskräfte am Donnerstag. Wie Pal Gyorfi dem staatlichen Fernsehen sagte, werden noch etwa 20 Personen vermisst.
 
 

Mehr Opfer befürchtet

Sieben Menschen wurden laut Landes-Rettungsdienst bisher mit leichten Verletzungen und Unterkühlung ins Spital gebracht. Das Schicksal weiterer Insassen ist ungewiss. Je mehr Zeit vergeht, desto geringer sind die Chancen, die Vermissten noch lebend zu finden. Die Wassertemperatur liegt im Moment zwischen zehn und 15 Grad.
 
Die Rettungsarbeiten in der Donau und an den Ufern wurden großräumig ausgedehnt, Wasserpolizei sowie Boote der Wasserrettung und Feuerwehr beteiligten sich daran. Schwere Regenfälle, die niedrigen Wassertemperaturen und die starke Strömung der Donau behinderten die Arbeiten massiv.
 

Verkehr eingestellt

Der gesamte Schiffsverkehr wurde auf dem betroffenen Donauabschnitt eingestellt. Laut dem Sprecher der Panorama Deck GmbH, Mihaly Toth, soll es sich bei der Ausflugsfahrt um eine "routinemäßige Stadtbesichtigung" gehandelt haben. Die "Hableany" war ein 27 Meter langes Doppeldecker-Boot und bot Platz für etwa 60 Personen, hieß es vom Schiffseigentümer. Seit 2003 war es für die Panorama Deck GmbH im Einsatz.
 
Über die Ursachen der Tragödie gibt es bisher keine Informationen. Wie es zu der Kollision kommen konnte, ist unklar. Bekannt ist nur, dass das Schiff nach dem Zusammenstoß sehr schnell gesunken ist.
 
Die Donau fließt mitten durch Budapest und trennt die beiden Stadthälften Buda und Pest voneinander. Ausflugsfahrten per Schiff sind auf dem Budapester Flussabschnitt bei Touristen sehr beliebt, weil sich schöne Ausblicke auf Sehenswürdigkeiten wie die Burg von Buda und das Parlamentsgebäude bieten.
 
 
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