Im Gazastreifen

Schlimmster Zoo der Welt geschlossen

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Tierschutzorganisation Vier Pfoten bringt 16 verbliebene Tiere in andere Zoos.

Der desolate Tiergarten in der Stadt Khan Younis (Chan Junis) im Gazastreifen wird geschlossen. Bilder von dahinvegetierenden oder toten Tieren in dem Zoo hatten bereits Anfang des Jahres für Kritik von Tierschützern gesorgt. "Nach langen Verhandlungen gibt es endlich grünes Licht für eine Rettungsmission", berichtete Vier Pfoten am Freitag. Die verbliebenen 16 Zootiere bekommen ein neues Zuhause.

"Die logistischen Vorbereitungen laufen jetzt auf Hochtouren, damit die Rettungsmission so schnell wie möglich über die Bühne gehen kann", hieß es in einer Aussendung der internationalen Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Ein Team aus mehreren Tierärzten und weiteren Unterstützern bereite sich auf einen Einsatz in den kommenden Tagen vor.

Die meisten Tiere, wie etwa Schildkröten, Stachelschweine und ein Emu, sollen einen Platz in der jordanischen Schutzstation "New Hope Centre" bekommen. Der Tiger Laziz wird außerdem nach Südafrika gebracht. Von Vier Pfoten wurde ein Platz im Großkatzenrefugium Lionsrock organisiert. Dort haben bereits über 100 andere Großkatzen aus schlechten Haltungsbedingungen ein neues Zuhause gefunden. Laziz wird ein rund ein Hektar großes Gehege mit Grasfläche, Bäumen und Badeteich beziehen.

Der Khan Younis Zoo konnte seine Tiere aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seit Anfang des Jahres nicht mehr angemessen versorgen und ausreichend Futter für sie bereitstellen, berichteten die Tierschützer. Um mehr Besucher anzulocken, habe der Besitzer vorübergehend sogar die mumifizierten Körper von verstorbenen Tieren ausgestellt. Im Februar 2016 wandte er sich mit der Bitte um Hilfe an Vier Pfoten, daraufhin wurden Futterverteilungen organisiert.

Der Zoo war in den vergangenen Jahren auch durch kriegerische Auseinandersetzungen in dem Palästinensergebiet in Mitleidenschaft gezogen worden. Vier Pfoten warb am Freitag um zusätzliche Spenden, "um die Tiere tatsächlich aus dem schlimmsten Zoo der Welt zu retten und in ihr neues Zuhause transferieren zu können".

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