Während das Flüchtlingslager in Idomeni aus allen Nähten platzt, bleibt Spielfeld leer.
Jeden Tag kommen 1.000 Flüchtlinge nach Idomeni, in den griechisch-mazedonischen Grenzort. 12.000 waren es am Freitag, die auf eine kurze Öffnung der Grenze hofften. Ihre Lage hat sich durch die Wettersituation noch einmal verschlimmert. Ulf Lüdeke, Reporter von Focus Online berichtet ÖSTERREICH vor Ort: „Die Nacht über hat es geschüttet, im Zeltlager liegt Schlamm, alle Notzelte sind überschwemmt.“
Die Menschen harren nun im Schlamm aus. Längst sind es nicht mehr nur junge Männer, die die Strapazen der Flucht auf sich nehmen. Laut UNHCR sind derzeit 60 Prozent der Flüchtlinge Frauen und Kinder.
Lüdeke weiter: „Am Freitag ist auch noch die Notküche zusammengebrochen, im Dreck versunken. Jetzt versucht die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenze eine Notversorgung herzustellen, was fast unmöglich ist.“
Kämpfe um Lebensmittel und Wasserflaschen
Immer wieder kommen Privatpersonen, um Spenden abzuliefern. Sobald sie den Kofferraum öffnen, entsteht ein Gerangel um Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel wie Toilettepapier, berichten Hilfsorganisationen, die sich vor Ort engagieren. Kinder streiten um eine Flasche Wasser, Mütter um ein Stück Brot.
Österreichs Politik lehnt es ab, Griechenland Flüchtlinge abzunehmen. „Das wäre absolut der falsche Weg“, sagt Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Dabei blieb die neue Grenzstation in Spielfeld am Freitag wieder komplett leer. Die EU schaut der dramatischen Situation noch zu. Am Montag gibt es einen Sondergipfel gemeinsam mit der Türkei. Diese soll dafür sorgen, dass weniger Flüchtlinge nach Europa kommen.
Papst Franziskus: »Arabische Invasion« als neue Chance
Papst Franziskus rief am Freitag dazu auf, die „arabische Invasion“ als Chance zu betrachten. Europa habe in solchen Situationen immer über sich hinauswachsen können. „Nationalen Egoismen“ erteilte der Papst eine klare Absage.
Debora Knob