Tote waren Parteimitglieder der Goldenen Morgenröte.
Zwei Menschen sind am Freitagabend in Athen vor den Büros der Neonazipartei Goldene Morgenröte in der Athener Vorstadt Irakleion erschossen worden. Ein Polizeioffizier bestätigte der Nachrichtenagentur dpa den schweren Zwischenfall. Einzelheiten wollte er jedoch nicht sagen. Die Täter hätten mit einer Kalaschnikow geschossen, berichteten Augenzeugen.
Die Partei Goldene Morgenröte bestätigte auf ihrer Internetseite, dass zwei Griechen vor den Büros der Partei getötet worden seien. Ein Dritter sei schwer verletzt worden. "Sie waren Mitglieder der Partei", sagte der Abgeordnete der Goldenen Morgenröte, Ilias Panagiotaros, im griechischen Radio.
Täter waren auf einem Motorrad gekommen
Die Täter waren nach Augenzeugenberichten auf einem Motorrad gekommen und hatten mehrere Schüsse abgefeuert. Anschließend seien sie geflüchtet. Über die Identität der Opfer konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.
Gegen sechs Abgeordnete der rechtsextremen Partei laufen seit September Ermittlungen wegen Bildung einer "kriminellen Organisation". Auslöser des Vorgehens der Justiz gegen die Partei war ein tödlicher Angriff auf einen linken Musiker durch einen Anhänger der Partei am 18. September. Bereits zuvor waren den Mitgliedern und Sympathisanten der Partei zahlreiche Gewalttaten gegen Einwanderer, Minderheiten und politische Gegner vorgeworfen worden.
Der Parteivorsitzende Nikos Michaloliakos, sein Stellvertreter Christos Pappas und ein weiterer Abgeordneter sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Drei andere Abgeordnete kamen vorerst wieder auf freien Fuß, gegen drei weitere laufen ebenfalls Ermittlungen. Infolge der Ermittlungen entzog das Parlament der Goldenen Morgenröte die staatliche Parteienförderung.