Eine 14-Jährige musste qualvoll sterben, die Familie steht nun unter Verdacht.
Der Feuertod eines angeblich schwangeren 14-jährigen Mädchens beschäftigt die Behörden in Afghanistan. Unklar blieb zunächst, ob sich das Mädchen selbst in Brand gesteckt hatte oder möglicherweise von Familienangehörigen angezündet worden war.
Der Vorfall sei vor einigen Tagen in der zentralafghanischen Provinz Ghor geschehen, sagte der Polizeichef von Ghor, Mustafa Andarabi, am Montag. Möglicherweise sei der Ehemann beteiligt gewesen. Er sei auf der Flucht. Die Schwiegereltern des Mädchens seien in Haft. Gouverneurssprecher Abdulhai Khatibi sagte jedoch, das Mädchen habe vor ihrem Tod im Krankenhaus auf die Frage, ob sie sich selber verbrannt habe, genickt.
Schon mit 12 verheiratet
Eine Senatorin aus Ghor, Rukia Naiel, sagte, das Mädchen sei mit zwölf Jahren verheiratet und von Anfang an schlecht behandelt worden. Selbstverbrennungen sind unter afghanischen Frauen ein oft gewählter Ausweg aus verzweifelten Situationen.
Ein Arzt der Isteklal-Klinik in Kabul, Mohammed Nasib, sagte, Sahra habe Verbrennungen dritten Grades erlitten. Ob sie schwanger war, könne er nicht bestätigen. Man habe sie nicht entsprechend untersucht.
Die Nachrichtenagentur Pajhwok berichtete, das Mädchen sei ein "Baad"-Opfer gewesen. Baad ist ein traditionelles Mittel zur Konfliktlösung zwischen Familien. Mädchen werden im Tausch für Frieden in die jeweils andere Familie gegeben. Diese Tauschmädchen haben oft ein schweres Leben.