Ermittlungen

Skandal um Geheimbund in Italien

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Unternehmer und hochrangige Politiker sind in die Affäre verwickelt.

Der Skandal um eine Art Geheimloge, die bei lukrativen Geschäften und in der hohen Politik kräftig mitmischen soll, zieht in Italien weitere Kreise. Die Staatsanwälte von Neapel, die mit ihren Ermittlungen die Affäre ins Rollen gebracht haben, legten den Kollegen in Rom die Akten über angebliche Beziehungen zwischen dem inhaftierten Geschäftsmann Luigi Bisignani mit Politikern und Unternehmern vor. Die römischen Staatsanwälte wollen sich mit angeblich undurchsichtigen Ausschreibungen öffentlicher Arbeiten im Zusammenhang mit der Post, den Staatsbahnen und der Digitalisierung der Büros des Regierungssitzes befassen.

Drahtzieher

Bisignani gilt dank seiner exzellenten Beziehungen zu prominenten politischen und wirtschaftlichen Kreisen als Drahtzieher des Skandals. Seine "P4" wird unter anderem verdächtigt, Politiker bei der Vergabe öffentlicher Ausschreibungen und Finanzierungen sowie bei Personalernennungen beeinflusst zu haben.

Die Ermittlungen basieren zum Teil auf abgehörten Telefongesprächen Bisignanis, aus denen seine Kontakte zu hochrangigen Persönlichkeiten hervorgehen, darunter zu Staatssekretär Gianni Letta. In den Sog der Untersuchung sind mehrere Spitzenunternehmer geraten.

"Paralleles Informationssystem"
Die Ermittler vermuten, dass die Geheimloge ein "paralleles Informationssystem" betrieben hat. So habe sie sich beispielsweise Informationen beschafft, die dem Amtsgeheimnis unterliegen. Dank korrupter Polizisten habe sie etwa Akten und Informationen aus laufenden Strafuntersuchungen gegen Politiker und Unternehmer erhalten. Die geheimen Informationen hätten als Instrument der Einflussnahme in Politik, Justiz, Verwaltung und Wirtschaft gedient. Bisignani zeige volle Kooperationsbereitschaft mit den Staatsanwälten. Er habe als Berater mehrerer Unternehmen geholfen, Beziehungen zu einflussreichen Politikern aufzubauen.

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