Diskriminierung

Straßburger Menschengericht verurteilte Ungarn

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Roma-Kinder unbegründet in Hilfsschule gesteckt.

Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) in Straßburg hat Ungarn verurteilt, weil zwei junge Roma im Alter von sieben Jahren unbegründet in eine Bildungseinrichtung für geistig zurückgebliebene Schüler gesteckt und damit diskriminiert wurden. Bei den Klägern handelt es sich um Istvan Horvath und Andras Kiss aus dem nordungarischen Nyiregyhaza, die nur eine Sonderschule besuchen durften.

Damit seien die Kinder "gesellschaftlich abgestempelt, isoliert worden", heißt es im Urteil. Angesichts des mangelnden Unterrichts hätten sich die "Chancen der Kinder auf gesellschaftliche Eingliederung verringert". Laut Urteil sind ihre Eltern von den Behörden nicht entsprechend in die Ermessung der geistigen Fähigkeiten der Kinder einbezogen worden.

Es war die ungarische Stiftung "Chancen für benachteiligte Kinder", welche die Klage in Straßburg mitinitiierte. Die Stiftungsvorsitzende Erzsebet Mohacsi bezeichnete das Urteil gegenüber der APA als "großen Erfolg und große Hoffnung". Den beiden Roma-Schülern, die heute bereits erwachsen sind, könne das Urteil konkret nicht helfen. Dafür aber den vielen Zehntausend Roma-Kindern in ganz Europa, betonte Mohacsi.

In seinem bisher nicht rechtskräftigen Urteil hob der beim Europarat angesiedelte Menschengerichtshof hervor, in Ungarn gebe es "eine lange Praxis dafür, dass Roma-Kinder unbegründet in spezielle Bildungseinrichtungen gesteckt werden".

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Schwerer Chemie-Unfall in Ungarn

In einer Aluminiumfabrik MAL AG in Westungarn kam es am Montag zu einem folgenschweren Unfall.

Mehrere hundert Kubikmeter Giftschlamm traten aus.

Der Schlamm durchbrach einen Damm, ergoss sich in einen Bach und vermengte sich mit dem derzeit herrschenden Hochwasser.

Die Ortschaft Kolontar und 5 benachbarte Gemeinden wurden teils meterhoch von dem rotbraunen Giftmix überflutet.

An die 400 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.

Mindestens vier Menschen wurden getötet, unter ihnen ein Säugling.

Sieben weitere Bewohner von Kolontar gelten als vermisst.

113 Bewohner wurden verletzt.

Wieviele Tiere dem Unfall zum Opfer fielen, kann nicht einmal annähernd abgeschätzt werden.

Der Schaden und die Folgen für die Umwelt dürften enorm sein.

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