Auswirkungen auf uns

Strom-Knaller: Saudis bauen Rekord-Solarpark in Sahara-Wüste

Riesige Solaranlagen in der Sahara-Wüste könnten den weltweiten Strombedarf decken. Diese Risiken stecken allerdings dahinter - und die Saudis sind offenbar näher dran denn je, diese Theorie in die Praxis umzusetzen

Und ja, dieses Bauprojekt hat potenzielle Auswirkungen auf uns. Ob klimaschädlich oder langfristig schonend, ist noch Streitfrage der Wissenschaft.

Der YouTuber Jacob Beautemps hat Physik studiert und betreibt seit einigen Jahren den Kanal Breaking Lab. Dort erklärt er in einem aktuellen Video, dass Solarkraftwerke in der Sahara den globalen Strombedarf mehrfach decken könnten, würden sie in großem Maßstab gebaut – doch dies geht nicht ohne Risiken einher.

Millionen Haushalte gleichzeitig mit Energie versorgen 

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben das Potenzial der Wüsten-PV erkannt und bauen derzeit nahe Abu Dhabi das größte Solarkraftwerk der Welt mit einer Leistung von 5,2 Gigawatt und einem Energiespeicher mit 19 GWh Fassungsvermögen. Das entspricht genug Strom, um mehrere Millionen Haushalte gleichzeitig mit Energie zu versorgen – vergleichbar mit der Versorgung einer ganzen Metropole wie Paris oder London.

Praktische Herausforderung: Wüstenregionen haben oft nicht die nötige Infrastruktur, die es dafür braucht, um diese Solaranlagen an Stromnetze anzuschließen. Es braucht erhebliche Wassermengen, um die Anlagen sauber zu halten UND: Bei der Übertragung der Energie geht außerdem immer ein Teil verloren.

Bumerang -Effekt auf das Klima 

Zudem: Streitfrage, wie gut oder schlecht solche Anlagen für das Klima sein könnten. Solarmodule absorbieren mehr Sonnenstrahlung als der helle, reflektierende Wüstensand. Dadurch erwärmt sich die Umgebung stärker als zuvor. Bereits 20 Prozent der Sahara mit Solarparks zu bedecken, könnte Klimaforschern zufolge zu veränderten Luftströmen vor Ort führen. Stärkere Wolkenbildung und Niederschläge wären die Folge, was wiederum den Ertrag von Photovoltaik-Anlagen in Afrika beeinträchtigen würde, wie Berichte aufklären.

Europa unmittelbar betroffen

Doch auch Europa wäre betroffen. Mehr Wolken über Süd- und Mitteleuropa würden auch hierzulande das Potenzial lokaler Solarstromerzeugung um mehrere Prozent senken. Die Forscher vergleichen die Auswirkungen mit anderen interkontinentalen und globalen Klimaphänomenen wie El Niño. Das löst in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Hitzewellen und Dürren auf der ganzen Welt aus.

Und außerdem zum Projekt der Saudis in der Sahara: Die Größe des derzeitigen Solaranlagen-Baus könne noch keine spürbaren Effekte auf das globale Klima verursachen.

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