Südkoreas Geheimdienst:

Kims Onkel starb wegen Streit um Aufträge

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Hinrichtung wegen Missachtung einer Anordnung.

 Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hält nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes die Macht weiter fest in den Händen. Der Hinrichtung seines Onkels Jang Song Thaek sei kein Machtkampf vorausgegangen, sondern wahrscheinlich ein Streit über die Rechte an lukrativen Aufträgen wie einem Kohleprojekt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag.

Yonhap bezog sich dabei auf Mitglieder des Geheimdienstausschusses im Parlament. Demnach sollen Jang - bis zu seinem Tod die Nummer zwei des Regimes - und seine Mitarbeiter ihre Machtbefugnisse überschritten haben und anderen nicht näher genannten Dienststellen ins Gehege gekommen sein. Machthaber Kim Jong Un habe den Disput lösen müssen, zitierte Yonhap einen Teilnehmer an dem Geheimdienstbriefing. Weil Jang dann eine Anordnung nicht befolgt habe, sei er wegen Missachtung der obersten Führung hingerichtet worden.

Die südkoreanische Tageszeitung "The Chosunilbo" berichtete, dass die Säuberungen in Nordkorea weitergingen. Machthaber Kim soll Anhänger von Jang in den Provinzen hinrichten lassen. Die Berichte aus Nordkorea lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

Der 67 Jahre alte Jang war Onkel und Mentor seines etwa 30 Jahre alten Neffen. Er wurde vor knapp zwei Wochen wegen Hochverrats hingerichtet. Jang wurden unter anderem Fraktionsbildung, Korruption, Verschwendung von Devisen sowie Ausverkauf von Rohstoffen an China zur Last gelegt.


 

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