Vereinte Nationen

Syrien: Ban von Assad-Rede "enttäuscht"

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UNO-Generalsekretär konnte "keinen Beitrag zur Lösung des Konflikts" erkennen.

Die Vereinten Nationen haben ernüchtert auf die Rede von Syriens Präsident Bashar al-Assad reagiert. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sei "enttäuscht" über die Äußerungen des syrischen Machthabers, sagte Bans Sprecher Martin Nesirky am Montag in New York. Assad habe "keinen Beitrag zur Lösung des Konflikts geleistet, unter dem so viele Menschen entsetzlich leiden".

Assad hatte am Sonntag seine Anhänger zum Kampf aufgerufen. Er hatte in einer Rede in Damaskus die Exil-Opposition beschimpft und seinen Willen, an der Macht zu bleiben, bekräftigt. Zudem rief er zur allgemeinen Mobilisierung gegen die Rebellen auf. Assad machte in seiner Rede ein Versöhnungsangebot, wurde jedoch damit kaum ernstgenommen. Kritiker betonten, Essen und Strom seien den Syrern längst wichtiger.

Im seit 22 Monaten andauernden syrischen Bürgerkrieg sind nach UN-Schätzungen rund 60.000 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Landstriche sind betroffen, Hunderttausende Syrer vor der Gewalt geflohen. Seit etwa einem halben Jahr sind die Rebellen auf dem Vormarsch und kontrollieren nun große Gebiete im Norden und Osten des Landes, sowie Grenzstreifen zur Türkei und Vororte von Damaskus. Der bevölkerungsreiche Südwesten und die Hauptstadt befinden sich weiterhin in den Händen der Regierung.

Wegen der andauernden Gewalt in Syrien ist die Zahl der Flüchtlinge in der benachbarten Türkei auf mehr als 150 000 Menschen gestiegen. Wie das türkische Katastrophenschutzzentrum AFAD am Montag mitteilte, werden zurzeit 152.051 Flüchtlinge in 13 Zeltlagern und einem Containerdorf versorgt. Seit Beginn des Bürgerkrieges seien insgesamt mehr als 215 000 Syrer über die Grenze gekommen. Etwa 63.000 seien wieder nach Syrien zurückgekehrt.

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