Das Staatsfernsehen macht "niedrigen Blutdruck" verantwortlich.
Syriens Staatschef Bashar al-Assad hat bei einer Rede an das neu zusammengesetzte Parlament in Damaskus offenbar einen Schwächeanfall erlitten. Das berichtete "Spiegel Online" am Mittwoch unter Berufung auf das syrische Staatsfernsehen.
Demnach habe Assad seine Ansprache wegen "niedrigem Blutdruck" für einige Minuten unterbrechen müssen. Dann habe er normal weitersprechen können.
Das Parlament besteht in Syrien nicht aus demokratisch gewählten Abgeordneten, sondern ausschließlich aus Getreuen des Machthabers. Live-Bilder der Rede gab es nicht, sie wurde aufgezeichnet und soll am Abend im staatlichen Fernsehen ausgestrahlt werden.
Die Meldung über den Schwächeanfall verbreitete auch der offizielle Twitter-Kanal der Präsidentschaft, zusammen mit einem Foto, das Assad offenbar bei der Rede vor den Parlamentariern zeigt.
Blutiger Bürgerkrieg
Assad verteidigt seine Macht seit mehr als neun Jahren in einem Bürgerkrieg gegen zahlreiche Rebellengruppen. Er konnte sich vor allem durch die Unterstützung Russlands und der vom Iran gesteuerten libanesischen Hisbollah behaupten.
Zehntausende Menschen sind gestorben, 5,5 Millionen geflohen. Mehr als drei Millionen Menschen retteten sich vor dem Krieg in die Türkei, Hunderttausende flohen in die Nachbarländer Jordanien und Libanon.
Die syrische Hauptstadt leidet derzeit stark unter der Covid-19-Pandemie. Über den "niedrigen Blutdruck" hinaus machten die staatlichen Quellen keine Angaben zu Assads Gesundheit. Vorerkrankungen sind bei Assad nicht bekannt.