Menschenrechte

Tehran ließ iranischen Menschenrechtler Soltani frei

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Anwalt war wegen Gründung eines Zentrums für Menschenrechte seit 2011 inhaftiert gewesen.

Nach jahrelanger Haft im Iran ist der Bürgerrechtler und Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises, Abdolfattah Soltani, freigelassen worden. "Herr Soltani ist ab heute wieder zu Hause", sagte sein Anwalt, Saeid Dehghan, am Mittwoch der Nachrichtenagentur ISNA.

Nach jahrelanger Haft frei

Dehghan bedankte sich besonders bei Justizminister Aliresa Awaei, der sich laut Dehghan in den vergangenen Monaten für Soltanis Freilassung eingesetzt hatte. Zuvor hatten die "Nürnberger Nachrichten" über Soltanis Freilassung berichtet.

Ursprünglich zu 18 Jahren verurteilt

Soltani war nach Angaben des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg seit September 2011 im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Er wurde wegen der Gründung eines Zentrums für Menschenrechte zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, die Strafe wurde später aber auf zehn Jahre reduziert.

Anwalt Solani verteidigte auch Dissidenten und politische Gefangene

Zusammen mit Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und der Sacharow-Preisträgerin Nasrin Sotudeh gehörte der heute 65-jährige Soltani zu den wenigen Anwälten im Iran, die auch Dissidenten und politische Gefangene verteidigt haben. Daher waren sie innerhalb der erzkonservativen Justiz und unter den Hardlinern im Land stets umstritten. Ebadi lebt, sei über neun Jahren im Exil. Die 55-jährige Sotudeh sitzt seit Juni dieses Jahres wegen angeblicher Propaganda gegen das Regime und Beleidigung des obersten Führers im Gefängnis.

2009 mit Menschenrechtspreis ausgezeichnet

Soltani war 2009 mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Die Teilnahme an der Preisverleihung wurde ihm jedoch verwehrt, da die iranischen Behörden am Flughafen seinen Pass konfiszierten.
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