Brüssel: Mann war nach Explosion von Soldaten niedergeschossen worden.
Der Attentäter von Brüssel hat bei seinem Angriff nach offiziellen Angaben "Allahu akbar" (Gott ist groß) gerufen. Er habe sich mit diesen Worten am Dienstagabend auf einen oder mehrere anwesende Soldaten gestürzt. Einer der Uniformierten habe darauf das Feuer eröffnet, wie der Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft, Eric Van der Sijpt, am Mittwoch in Brüssel sagte.
Nägeln und Gasflaschen
Bei dem Mann handelt es sich um einen 36-Jährigen mit marokkanischen Wurzeln, wie die Staatsanwaltschaft entsprechende Medienberichte von Mittwoch früh bestätigte. "Er war nicht wegen Terrortaten bekannt", erklärte Van der Sijpt. Der Täter habe einen Koffer mit Nägeln und Gasflaschen bei sich gehabt, der Feuer gefangen habe. "Die Schäden hätten viel schlimmer ausfallen können", sagte der Sprecher.
Nach dem vereitelten Anschlag wird die derzeitige Terrorwarnstufe drei nicht weiter erhöht. Ein Anschlag sei weiterhin "möglich und wahrscheinlich", sagte Ministerpräsident Charles Michel am Mittwoch nach einer Sitzung des Sicherheitsrats. Indizien für ein "unmittelbar bevorstehendes" Attentat gebe es jedoch nicht.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sollten "in den nächsten Tagen und Stunden" getroffen werden. Details wollte Michel nicht nennen. Die Sicherheitskräfte seien aber "besonders wachsam", zusätzliche Kontrollen seien vorgesehen. Die Lage werde ständig von der Staatsanwaltschaft und dem Sicherheitsrat evaluiert.
"Wir lassen uns vom Terrorismus nicht einschüchtern", betonte Michel und rief zur Verteidigung der Demokratie auf: "Wir müssen unsere Freiheiten und Werte verteidigen." Nicht nur in Belgien, sondern auch in Europa sei die Demokratie bedroht.
Keine Verletzten
Am Brüsseler Zentralbahnhof hatte ein Mann am Dienstagabend eine Explosion ausgelöst, bevor er von Soldaten erschossen wurde. Verletzt wurde niemand. Michel bestätigte, dass der Verdächtige Sprengstoff bei sich trug. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Terroranschlag.
Mittwoch früh fanden in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek mehrere Razzien statt. Ob der Attentäter von dort stammte, wurde zunächst nicht offiziell bestätigt. Innenminister Jan Jambon sagte lediglich, der Mann sei identifiziert.