Griechenland

Terrorist im Hafturlaub untergetaucht

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Einen Tag vor Festakt für Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft.

 Der Terrorismus bereitet den Griechen wieder Kopfschmerzen. Am Dienstag tauchte ein Links-Terrorist während seines Hafturlaubes unter. Und das ausgerechnet einen Tag vor dem Festakt für die Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft.

Ein zu mehrfacher lebenslanger Haft verurteilter griechischer Terrorist ist während eines neuntägigen Hafturlaubs verschwunden. Dies bestätigte Regierungssprecher Simos Kedikoglou am Dienstag im griechischen Fernsehen. Der 55-Jährige Christodoulos Xyros war Mitglied der 2001 zerschlagenen, bis dahin gefährlichsten griechischen Terrororganisation 17. November (17N). Der Hafturlaub war nach guter Führung gewährt worden.

Die Antiterroreinheit der Polizei wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Staatspräsident Karolos Papoulias zeigte sich von der Justiz enttäuscht. Die Polizei mache ihre Arbeit gut, die Justiz müsse aber auch helfen, meinte der Staatschef im griechischen Fernsehen (EDT). Papoulias gab damit zu verstehen, dass die Justiz Terroristen zu leicht Hafturlaub gewähre.

Xyros war 2003 zu sechs Mal lebenslanger Haft verurteilt worden. Weitere vier "Killer" der linken Terrororganisation sowie ihr Chef erhielten damals ebenfalls mehrfache lebenslange Haftstrafen.

Der Hafturlauber tauchte nur einen Tag vor dem Festakt zur Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch die Griechen in Athen ab. Experten vermuten, dass Xyros Verbindungen zur neuen griechischen Terrorszene habe. Kommentatoren äußerten die Befürchtung, dass der Terrorismus in Griechenland unkontrollierbare Dimensionen annehmen könnte. Nach einigen Erfolgen der Polizei der vergangenen Jahre hätten sich terroristische Untergrundorganisationen des linken Spektrums neu formiert.

Erst am 30. Dezember 2013 hatten Terroristen mit zwei Kalaschnikow-Sturmgewehren 60 Kugeln auf die Residenz des deutschen Botschafters abgefeuert. Niemand wurde damals verletzt.

Die extrem linke Terrororganisation 17N hatte zwischen 1975 und 2000 insgesamt 23 Menschen in Griechenland ermordet. Unter den Opfern waren Diplomaten aus den USA, Großbritannien und der Türkei, griechische Verleger, Politiker und Journalisten sowie Polizeibeamte. Die Organisation verübte zudem mehrere Bomben- und Panzerfaust-Anschläge sowie Raubüberfälle. 1999 attackierte die Gruppe die Residenz des deutschen Botschafters. Damals wurde niemand verletzt, da die Panzerfaust nur das Dach des Hauses traf.

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