Todesstrafe

Texas hat 500. Häftling hingerichtet

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Texas ist der US-Bundesstaat mit den meisten Hinrichtungen.

Der US-Bundesstaat Texas hat seit Wiedereinführung der Todesstrafe vor gut 30 Jahren seinen 500. Häftling hingerichtet. Die 52-jährige Kimberly McCarthy wurde nach Angaben der Behörden am Mittwochabend im Gefängnis von Huntsville per Giftspritze getötet. Rund 30 Gegner der Todesstrafe demonstrierten vor den Gefängnismauern gegen einen Strafvollzug "wie im Mittelalter".

McCarthy saß 14 Jahre in der Todeszelle. Sie war wegen des Mordes an einer 71-jährigen Frau während eines Einbruchs 1997 zum Tode verurteilt worden. Die Drogenabhängige schlug damals laut Anklage mit einem Kronleuchter auf ihr Opfer ein, bevor sie es mit einem Fleischermesser erstach. Ihre letzten Worte vor dem Wirken des Gifts am Mittwochabend seien "Gott ist gut" gewesen, hieß es in einer Pressemitteilung des Gefängnisses.

Alle Rechtsmittel ausgeschöpft

McCarthys Anwältin, Maurie Levin, hatte alle Rechtsmittel ausgeschöpft. Zuletzt lehnte es das oberste Berufungsgericht in Texas ab, das Verfahren neu aufzurollen. Die Jury, welche die schwarze Angeklagte seinerzeit verurteilte, bestand ausschließlich aus weißen Geschworenen.

Texas, wo die Todesstrafe 1982 wieder eingeführt wurde, ist der US-Bundesstaat mit den meisten Hinrichtungen. Mehr als ein Drittel der insgesamt 1337 Exekutionen in den USA seit 1976 wurde dort vollstreckt.

"Das ist sehr traurig und erschreckend", sagte Gloria Rubac von der Bewegung zur Abschaffung der Todesstrafe in Texas, die eine Mahnwache abhielt. In Texas gehe es noch zu "wie im Mittelalter". Der Staat müsse endlich "im 21. Jahrhundert ankommen", sagte Rubac. "Die Welt beobachtet uns."

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