Thailand

Demonstranten schalten Regierung Strom ab

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Die Regierungsgegner drohen mit dem Sturm auf Yinglucks Amtssitz.

Die thailändischen Regierungsgegner haben ihren Protest gegen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra nochmals verstärkt. In der Hauptstadt Bangkok schalteten sie am Donnerstag die Strom- und Wasserzufuhr für den Regierungssitz ab, wie die Polizei mitteilte. Sie entfernten demnach zudem Stacheldrahtabsperrungen im Regierungsviertel.

Hunderte Demonstranten verlangten den Abzug der vor Yinglucks Amtssitz postierten Polizisten. Andernfalls würden sie das Gebäude stürmen, erklärten sie.

Yingluck befand sich nicht in ihrem Amtssitz. Sie hatte sich am Mittwoch in ihre Heimatstadt Chiang Mai im Norden des Landes begeben. Die Regierungschefin will bis zu den von ihr ausgerufenen Neuwahlen im Februar im Amt bleiben. Die Regierungsgegner fordern indes ihren sofortigen Rücktritt.

Großdemos gegen Regierung
In Thailand finden seit Wochen Großdemonstrationen gegen Yinglucks Regierung statt. Die Proteste hatten sich im November an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet, das Yinglucks Bruder, dem früheren Regierungschef Thaksin Shinawatra, wohl eine Rückkehr aus dem Exil erlaubt hätte. Yinglucks Regierung ließ das umstrittene Amnestievorhaben inzwischen fallen, vermochte ihre Gegner damit aber nicht zu beruhigen.

Thaksin war im Jahr 2006 vom königstreuen Militär entmachtet und später wegen Korruption verurteilt worden. Er ist vor allem auf dem Land und bei ärmeren Stadtbewohnern beliebt, für die Mittelklasse und Oberschicht hingegen ein Feindbild. Seine Gegner sehen Yingluck als "Marionette" ihres Bruders, dem sie Korruption und Stimmungsmache gegen die Monarchie vorwerfen.


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