Khorasan-Gruppe

Top-Terrorist in Syrien getötet

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Muhsin al-Fadhli starb laut Pentagon bereits am 8. Juli bei Luftangriff.

Bei einem Luftangriff in Syrien ist nach Angaben der USA der Anführer der mit der Al-Kaida verbündeten Extremistengruppe Khorasan getötet worden. Wie das Pentagon am Dienstag mitteilte, starb Muhsin al-Fadhli bereits vor zwei Wochen bei einem Angriff nahe Sarmada. Er soll einer der wenigen Menschen gewesen sein, die im Vorhinein von den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wussten.

Al-Fadhli sei getötet worden, als die US-geführte Militärkoalition in Syrien sein Fahrzeug ins Visier nahm, erklärte ein Pentagon-Sprecher. Unklar blieb, ob er von einer Drohne oder einem bemannten Flugzeug getroffen wurde. Der Extremist sei ein "langjähriger Al-Kaida-Anhänger" gewesen, erklärte der Ministeriumssprecher. Sein Tod werde die laufenden Missionen von Al-Kaida gegen die USA und ihre Verbündeten "schwächen und zerstören".

Verbindungen zur Al-Kaida
Die Extremistengruppe Khorasan ist nach Überzeugung von US-Geheimdiensten ein Ableger der im syrischen Bürgerkrieg kämpfenden Al-Nusra-Front und unterhält Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Anders als die Al-Nusra-Front konzentrieren sich die Khorasan-Mitglieder demnach nicht auf den Kampf in Syrien, sondern auf die Planung von Terroranschlägen gegen westliche Staaten. Auch al-Fadhli habe mit der Khorasan-Gruppe Anschläge geplant, erklärte das Pentagon.

Der in Kuwait geborene Extremist soll zudem in den Anschlag auf den französischen Öltanker "MV Limburg" im Golf von Aden verwickelt gewesen sein, bei dem im Oktober 2002 ein Seemann getötet worden war. Auch in den Angriff auf eine US-Militäreinheit auf der kuwaitischen Insel Faylaka, bei dem im selben Monat ein US-Soldat starb, soll er involviert gewesen sein. In der Vergangenheit kämpfte er dem Außenamt zufolge zudem an der Seite der Taliban sowie von Al-Kaida in Pakistan.

7 Mio. Dollar Kopfgeld
Auf al-Fadhli hatte das US-Außenministerium ein Kopfgeld in der Höhe von sieben Millionen Dollar (6,44 Mio. Euro) ausgesetzt. Gesucht wurde er außer von den US-Behörden auch von Kuwait und Saudi-Arabien im Zusammenhang mit Terrorismus-Vorwürfen.

Al-Fadhli soll im September vergangenen Jahres schon einmal Ziel eines US-Luftangriffs gewesen sein. Zwar hieß es damals in US-Kreisen, der Extremist sei vermutlich getötet worden. Das US-Militär und die Regierung in Washington bestätigten dies jedoch nicht.

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