Rätselhafter Sturz

Toter Star-Koch: Jetzt ermittelt die Polizei

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Der Tod des Spitzenkochs Heinz Winkler hinterlässt ein großes Fragezeichen. 

Der Spitzenkoch Heinz Winkler ist tot. Der 73-Jährige war am Donnerstagabend vor seinem Sterne-Restaurant „Residenz“ in Aschau gestürzt und starb später im Krankenhaus an multiplem Organversagen. Nun kommen aber immer mehr merkwürdige Details ans Licht.

Rätselhafter Sturz

Wie die BILD-Zeitung berichtet, kam am Donnerstag unerwartet ein nicht zum Dienst eingeteilter Koch zu Winkler ins Restaurant. Die beiden begannen zu reden und öffneten einige Flaschen Wein. Der Star-Koch war gegen 21 Uhr dann stark angetrunken - sein Kollege bot ihm  ihn, ihn mit dem Auto nach Haus zu fahren. Kurz nachdem die beiden das Restaurant verlassen hatten, kam dieser dann mit Blut an seiner Kleidung zurück und schrie: „Der Heinz ist gestürzt.“ 

Ein Sprecher der Polizei bestätigt gegenüber der BILD: „Wir führen ein Todesermittlungsverfahren durch.“

Gebürtiger Südtiroler

Der gebürtige Südtiroler Heinz Winkler hatte mehr als 20 Jahre lang mit Unterbrechungen drei Sterne. Seine Karriere begann er mit 14 Jahren nach Angaben der "Residenz Heinz Winkler" im heimischen Bozen mit einer Kochlehre. Danach lernte er bei den Jahrhundertköchen Paul Bocuse und Eckart Witzigmann.

Später kochte Winkler als Nachfolger von Witzigmann im berühmten Restaurant "Tantris" in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Stars, die High Society und Feinschmecker gingen dort ein und aus. 1981 wurde der damals 31-Jährige als jüngster Koch mit drei Sternen vom Guide Michelin ausgezeichnet.

1991 eröffnete Winkler seine "Residenz" in Aschau, ein Luxus-Hotel mit Spitzenküche. Dort kochte er auf Sterne-Niveau weiter - und erfreute weiterhin so manchen prominenten Gaumen. So ließ der zurückgetretene bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) 2007 sein Kabinett von Winkler zum Abschied bekochen.

Als "Klassizist der reinen Harmonielehre" lobte ihn der Gastronomieführer Gault&Millau 2007. Mit seinem Menü in acht Gängen hatte Winkler damals 19 von 20 Punkten von den wegen ihrer strengen Urteile gefürchteten Fachleuten bekommen. "Er macht im Prinzip nichts anderes als die anderen ­ er macht es nur sehr viel besser und so wenig Aufhebens darum wie keiner", urteilten diese damals.

Neben Sternen trug Winkler auch weitere Auszeichnungen: Als erster Küchenchef erhielt er nach Angaben der "Residenz Heinz Winkler" das Bundesverdienstkreuz. 2006 wurde er außerdem zum "Hotelier des Jahres" gekürt. Auch eine Rose wurde nach ihm benannt - eine weitere Gemeinsamkeit mit Eckart Witzigmann.
 
 

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