Unachtsames Verhalten bedroht das Naturwunder Nordirlands
Der Giant’s Causeway, eine der eindrucksvollsten Natursehenswürdigkeiten Europas und UNESCO-Welterbe, ist in Gefahr – nicht durch Naturgewalten, sondern durch die Besucher selbst. Immer mehr Touristinnen und Touristen stecken Münzen in die Ritzen der charakteristischen Basaltsäulen. Eine scheinbar harmlose Geste mit schwerwiegenden Folgen.
Wie die BBC berichtet, warnen Experten eindringlich vor den Schäden, die durch diese „Wunschbrunnen“-Mentalität entstehen. Dr. Cliff Henry vom National Trust beschreibt die Entwicklung als beunruhigend: „Gemessen an geologischen Zeiträumen ist dies eine sehr schnelle Erosion.“ Die Münzen verursachen nicht nur mechanische Schäden, sondern auch chemische Reaktionen – etwa Rostbildung, die zu unschönen rotbraunen Verfärbungen auf den dunklen Felsen führt.
Kleine Münze, großer Schaden
Dr. Henry erklärt, dass sich die Münzen in den engen Spalten ausdehnen und so Druck auf das Gestein ausüben. Dies kann zu Rissen und langfristigen Strukturveränderungen führen. Die Praxis hat sich in den letzten zehn Jahren massiv ausgeweitet und gilt inzwischen als eine der größten Bedrohungen für die Basaltsäulen.
Der National Trust hat bereits reagiert: Spezialisierte Steinmetze wurden beauftragt, die Münzen vorsichtig zu entfernen. Doch das ist aufwendig und kann nicht alle Schäden rückgängig machen. Dr. Kirstin Lemon vom Geologischen Dienst Nordirlands betont: „So viele dieser Münzen wie möglich müssen entfernt werden.“
Um die Besucher zu sensibilisieren, wurden inzwischen Hinweisschilder aufgestellt, und Tourguides klären über die Problematik auf. Dennoch bleibt das Bewusstsein bei vielen gering. Der Giant’s Causeway zieht jährlich über eine halbe Million Besucher an