Streit um Äußerungen von Ilhan Omar zu Anschlägen vom 11. September 2001.
Die US-Demokraten haben Präsident Donald Trump vorgeworfen, die muslimische Abgeordnete Ilhan Omar durch die Verbreitung eines Videos zu gefährden. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, rief Trump am Sonntag auf, das "respektlose und gefährliche Video" über Äußerungen Omars zu den Anschlägen vom 11. September 2001 zu löschen.
Polizeischutz angefordert
"Seine hasserfüllte und hetzerische Rhetorik führt zu einer wahren Gefahr", erklärte Pelosi über den Präsidenten. Sie habe die Kongresspolizei angeordnet, eine Sicherheitsüberprüfung vorzunehmen, um Omar, ihre Familie und ihre Mitarbeiter zu schützen.
Trump hatte am vergangenen Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video verbreitet. Darin wird - begleitet von bedrohlicher Musik - ein Ausschnitt einer Rede Omars mit Bildern von den Terroranschlägen vom 11. September gegengeschnitten. Die demokratische Abgeordnete hatte im März mit Blick auf die Anschläge gesagt: "Einige Leute haben etwas getan." Kritiker legten ihr das als Verharmlosung der Anschläge mit rund 3.000 Toten aus.
Zahlreiche prominente Demokraten eilten Omar zur Hilfe und warfen Trump und weiteren Republikanern vor, den Satz aus dem Kontext gerissen zu haben und die muslimische Abgeordnete zu gefährden.
Sprecherin: "Trump will sicherlich keine Gewalt gegen jemanden"
Präsidentensprecherin Sarah Sanders wies dies am Sonntag zurück. Trump wünsche "sicherlich keine Gewalt gegen irgendjemanden", sagte sie im Sender ABC. Zugleich bezeichnete sie Omars Äußerungen als "absolut skandalös". Trump habe richtig gehandelt, die demokratischen Abgeordneten dafür zu kritisieren - auch die Demokraten sollten es tun.
Omar selbst erklärte am Wochenende: "Niemand - egal, wie korrupt, ungeeignet (für ein Amt) oder boshaft er ist - kann meine unerschütterliche Liebe zu Amerika gefährden." Die Abgeordnete hatte im Februar für Wirbel gesorgt, als sie die israelfreundliche Haltung in den USA auf Spenden einer pro-israelischen Lobbygruppe zurückführte. Später entschuldigte sie sich für diese Äußerung, die auch bei den Demokraten auf Kritik stieß.