Für 55.000

Türkei baut neues Lager für IS-Flüchtlinge

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Dei türkischen Behörden befürchten eine neue Fluchtwelle.

Die Türkei baut an der Grenze zu Syrien ein neues Flüchtlingslager für 55.000 Menschen. Angesichts der Kämpfe im Norden Syriens sei mit einem plötzlichen Ansturm von 100.000 Flüchtlingen zu rechnen, sagte der Chef der türkischen Katastrophenschutzbehörde, Fuat Oktay, nach Presseberichten vom Mittwoch.

Das neue Lager entsteht in der Grenzprovinz Kilis, wo sich bereits ein anderes großes Auffanglager befindet. Insgesamt hat die Türkei bisher fast zwei Millionen Syrer aufgenommen. Allein in der Provinz Kilis halten sich mehr als 120.000 Flüchtlinge auf.

Die Gefechte im Norden Syriens hatten sich in den vergangenen Tagen verschärft. In der früheren Wirtschaftsmetropole Aleppo hatten Rebellen einen Großangriff auf syrische Regierungstruppen gestartet. Weiter östlich kämpfen kurdische Milizen mit Unterstützung der US-geführten Syrien-Allianz gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Notfallpläne des türkischen Katastrophenschutzamtes sollen vor allem für einen Flüchtlingsansturm nach einem möglichen Angriff des IS in der Gegend zwischen dem syrischen Grenzort Jarabulus und dem Grenzübergang Öncüpinar bei Kilis vorsorgen.

Bisher betreiben die türkischen Behörden 25 Flüchtlingslager, in denen knapp 280.000 Menschen untergebracht sind. Die restlichen Syrer leben außerhalb der Lager. Nach den Worten des Leiters des Katastrophenschutzamts, Oktay, ist jeder dritte Flüchtling ein Kind.
 

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