Religionsbehörde

Türkei: Comic verherrlicht Märtyrer-Tod

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Vater zu Sohn: "Wer will schon nicht in den Himmel?"

Die türkische Religionsbehörde Diyanet verherrlicht in einem Comic für Kinder den Märtyrer-Tod. Ein Vater schildert seinem Sohn, wie ehrenwert das Sterben als Märtyrer sei, berichtete die regierungskritische türkische Tageszeitung "Cumhuriyet" am Montag.

"Willst du ein Märtyrer sein?", fragt ein Sohn seinen Vater. Der antwortet: "Es ist sehr schön, ein Märtyrer zu sein." Und weiter: "Natürlich würde ich ein Märtyrer sein wollen. Wer will schon nicht in den Himmel?"

Türkei: Comic verherrlicht Märtyrer-Tod
© Twitter


In einer anderen Szene heißt es: "Märtyrer sind im Himmel so glücklich, dass sie zehnmal Märtyrer sein wollen." Oder: "Ich wünschte, ich könnte auch ein Märtyrer sein."

Immer wieder Skandale
Die Diyanet macht immer wieder Negativschlagzeilen. Im Jänner veröffentlichte die Religionsbehörde eine Stellungnahme, in der sie sexuelle Lust gegenüber der eigenen Tochter als hinnehmbar beschrieb. Es sei tolerierbar, wenn der Vater seine Tochter küsse oder streichle, hieß es in dem online veröffentlichten Schreiben.

Vor allem Mehmet Görmez, der seit 2010 Leiter der Diyanet ist, wird des Öfteren kritisiert. Im Mai 2015 sorgte sein Dienstwagen, der nach offiziellen Angaben rund 300.000 Euro gekostet haben soll, für Aufsehen. Görmez gab den Mercedes S 500 nach Kritik der Opposition zurück.

Gegründet wurde die Diyanet 1924. Die Behörde ist zuständig für alle Religionsangelegenheiten, etwa für den sunnitisch ausgerichteten Religionsunterricht oder die Ausbildung der Imame. Sie verwaltet zudem die mehr als 85.000 Moscheen im Land.
 
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