Nach Putsch

Türkisches Blatt "Zaman" in Deutschland eingestellt

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Die Abonnenten der Zeitung sollen bedroht worden sein.

Die regierungskritische türkische Zeitung "Zaman" stellt ihren Betrieb in Deutschland ein. Die Entscheidung sei schweren Herzens getroffen worden, sagte Geschäftsleitungsmitglied Süleyman Bag laut einer am Freitag im Voraus veröffentlichten Meldung dem Magazin "defacto" des Hessischen Rundfunks.

Drohungen

"Unsere Abonnenten werden besucht, sie werden bedroht, dass sie - wenn sie weiter abonnieren - Schwierigkeiten bekommen würden", begründete Bag den Schritt. Die Zeitung wolle aber weder, "dass Kollegen zu Schaden kommen noch unsere Abonnenten, die uns die Treue halten". Laut Hessischem Rundfunk wird der deutsche Ableger der Zeitung zum 30. November eingestellt.

Flaggschiff der Gülen-Bewegung

Die Zeitung "Zaman" war bis zur staatlichen Übernahme das Flaggschiff der Bewegung von Prediger Fethullah Gülen, den die türkische Führung für den Umsturzversuch Mitte Juli verantwortlich macht. Nach dem gescheiterten Militärputsch hatte die Regierung bereits zahlreiche kritische Journalisten ins Visier genommen und dutzende Haftbefehle ausgestellt.

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