Menschliches Versagen wird teuer

Überweisungsfehler: Bank verliert 500 Millionen Dollar

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So etwas ist noch nie da gewesen! Ein Mitarbeiter der US-Großbank Citygroup hat den Fehler seines Lebens begangen. 

Aufgrund eines Überweisungsfehlers hatte die Citygroup im August des Vorjahres insgesamt 893 Millionen Dollar an mehrere Gläubiger der Kosmetik-Firma Revlon verschickt. Dabei waren nur Zinsen im Wert von 7,8 Mio. fällig gewesen. Die Bank sprach von menschlichem Versagen, zehn Empfänger wollten die irrtümlich überwiesene Summe jedoch nicht mehr zurückzahlen.

Geld muss nicht zurückgezahlt werden

Ein US-Gericht entschied nun gegen die Großbank: Richter Jesse Furman erklärte in Manhattan, die Zahlungen am August 2020 seien "endgültige und vollständige" Transaktionen. Daher müssten sie nicht zurückgezahlt werden.

Furman erklärte darüber hinaus: "Zu glauben, dass die Citibank, eines der fortschrittlichsten Finanzinstitute der Welt, einen noch nie da gewesenen Fehler in Höhe von fast 1 Mrd. Dollar gemacht habe, wäre grenzwertig irrational gewesen." In seiner Entscheidung nach dem sechs Tage andauernden Prozess vom Dezember schrieb der Richter, die Kreditgeber seien daher berechtigt gewesen, zu glauben, dass die Zahlungen beabsichtigt gewesen seien. Die Bank hatte hingegen erklärt, die Empfänger des Geldes hätten gewusst oder zumindest wissen können, dass es sich um einen Fehler gehandelt habe.

Berufung angekündigt

Branchenvertreter hatten zuletzt erklärt, sollte die Entscheidung gegen die Citi ausfallen, könnte das Banken künftig übermäßige Haftungsrisiken aussetzen und den 1,2 Billionen Dollar schweren US-Markt für Konsortialkredite destabilisieren. Die Citigroup kündigte an, in Berufung zu gehen.
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