Holocaust-Überlebende blicken heuer mit ''Trauer, Zorn und Bitterkeit'' auf die Moskauer Siegesparade zum 9. Mai.
Er könne den Tag der Befreiung "nicht begehen, ohne zu bedenken, dass diejenigen, die vorgeben die Nachfolger und Erben der Roten Armee zu sein, in die Ukraine eingedrungen sind, dort Kriegsverbrechen begehen, Zivilisten töten und das Leben und die Infrastruktur in der Ukraine zerstören wollen", sagte der Auschwitz-Überlebende Marian Turski (95) in Warschau.
"Im Mai 1945 war die Rote Armee eine Befreiungsarmee. Und deshalb werde ich heute zum Friedhof der sowjetischen Soldaten in Warschau gehen und dort Blumen auf den Gräbern der gefallenen Soldaten niederlegen", betonte der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees. "Aber wir dürfen nicht vergessen, dass im Frühling des Jahres 2022 die russische Armee eine Invasionsarmee ist, eine Armee der Aggression."
Vizepräsident Christoph Heubner betonte, dass die Überlebenden des NS-Vernichtungslagers Auschwitz gerade am 9. Mai aller russischen, ukrainischen und belarussischen Soldaten in den Reihen der Roten Armee gedenken, "die sie in Auschwitz befreit und ins Leben zurückgeführt haben". "In den Dank an ihre Befreier mischt sich das Mitgefühl mit allen Familien, die heute unter der Gewalt der russischen Armee und den Lügengespinsten Putins und seiner Kamarilla leiden müssen".