''Wir steigern unsere militärische und wirtschaftliche Unterstützung und bringen eine weltweite Allianz zusammen, um diese Tragödie zu beenden'', sagte Briten-Premier Johnson.
Kiew (Kyjiw)/Moskau/London. Der britische Premierminister Boris Johnson hat der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffs 120 gepanzerte Fahrzeuge und Anti-Schiffsraketensysteme zugesagt. "Wir steigern unsere militärische und wirtschaftliche Unterstützung und bringen eine weltweite Allianz zusammen, um diese Tragödie zu beenden", sagte Johnson nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew am Samstag.
Es müsse sichergestellt werden, dass "die Ukraine als freie und souveräne Nation überlebt und gedeiht". Johnson war am Samstag überraschend in die ukrainische Hauptstadt gereist. Früher am Tag hatte Selenskyj bereits Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) empfangen.
Die neuen Waffenlieferungen gingen über die Zusage vom Vortag hinaus, Rüstungsgüter im Wert von 100 Millionen Pfund (120 Millionen Euro) zu schicken, teilte die britische Regierung mit. Zu diesem Paket zählen moderne Luftabwehr-Raketen vom Typ Starstreak, 800 Panzerabwehrwaffen sowie lenkbare Präzisionsmunition. Großbritannien ist bereits einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine und hat Waffen geliefert.
Jermak: "Wir werden noch stärker"
"Die Ergebnisse werden nicht lange auf sich warten lassen, aber man kann jetzt sagen: Wir werden noch stärker", sagte Selenskjys Stabschef Andrij Jermak der "Ukrajinska Pravda" zufolge. Johnson kündigte an, dass London für einen weiteren Weltbank-Kredit von 500 Millionen US-Dollar (361 Millionen Euro) an die Ukraine bürgen werde.
Vor mehr als sechs Wochen war die Ukraine vom Nachbarland Russland angegriffen worden. Kiew wird vom Westen mit Waffenlieferungen unterstützt. Vor allem aus Großbritannien kommen dabei Waffen zur Panzerabwehr. Die ukrainische Führung ist jedoch an schwerer Technik und vor allem Flugabwehrsystemen interessiert.
Am Freitag hatte eine Delegation um EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell Kiew besucht. Die europäischen Politiker fuhren als Zeichen der Solidarität auch in den Vorort Butscha, wo am vergangenen Wochenende die Leichen Hunderter Zivilisten gefunden worden waren. Auch Nehammer war am Samstag in Butscha. Die Ukraine macht für die Gräueltaten russische Soldaten verantwortlich. Moskau bestreitet das.