Türkischer Präsident kritisiert Westen

Erdogan: Türkei setzt weiter auf Friedensgespräche

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''Wir arbeiten daran, hier einen Friedenskorridor zu schaffen, so wie wir es beim Getreidekorridor getan haben'', sagte Erdogan laut türkischen Medien.

Istanbul/Kiew (Kyjiw)/Moskau. Die Türkei setzt sich Präsident Recep Tayyip Erdogan zufolge weiter für einen Friedensdialog zwischen Russland und der Ukraine ein. "Wir arbeiten daran, hier einen Friedenskorridor zu schaffen, so wie wir es beim Getreidekorridor getan haben", sagte Erdogan laut türkischen Medien. "Wir denken, dass der beste Weg dafür ein Weg vom Dialog zum Frieden ist." Die Meinung der Ukraine sei dabei wichtig.

Zugleich warf Erdogan den USA und anderen westlichen Ländern vor, die Führung in Moskau zu provozieren. Der staatliche Rundfunksender TRT und andere Medien zitierten ihn mit den Worten: "Der Westen und insbesondere die USA greifen Russland anscheinend endlos an", ohne näher darauf einzugehen, was er damit meine. "Natürlich leistet Russland angesichts all dessen großen Widerstand."

Vereinbarung mit Russland für Schiffsexport von Getreide

Das NATO-Mitglied Türkei hatte im Juli gemeinsam mit den Vereinten Nationen (UNO) eine Vereinbarung mit Russland für den Schiffsexport von Getreide aus der Ukraine erreicht. Derzeit laufen Bemühungen um eine Verlängerung des Abkommens, das ansonsten Ende kommender Woche abläuft. Zudem hatte die Türkei in den ersten Kriegswochen als Gastgeber von Verhandlungen beider Seiten in Istanbul vergeblich versucht, eine Waffenruhe zu erreichen.

Die Ukraine beharrte zuletzt darauf, dass neue Gespräche nur möglich seien, wenn Russland die besetzten Gebiete räumt. Russland erklärte am Freitag, es sei entschlossen, die Ziele seiner so genannten "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine zu erreichen, und dass diese Ziele durch Friedensgespräche erreicht werden könnte. Die Haltung der Regierung in Kiew mache Friedensgespräche jedoch unmöglich.

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