Russland verschiebt mit Verweis auf westliche Sanktionen sein Ziel für die Flüssigerdgas-Produktion (LNG) um mehrere Jahre.
Geplant sei gewesen, 100 Millionen Tonnen pro Jahr zu erreichen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Nowak am Donnerstag dem Sender Rossija-24. "Es ist klar, dass dies aufgrund der sanktionsbedingten Beschränkungen nun um mehrere Jahre nach hinten verschoben wird." Einzelheiten nannte er nicht.
Die Pläne Russlands, seinen Anteil am weltweiten LNG-Markt von 2030 bis 2035 von derzeit acht auf 20 Prozent zu steigern, werden durch die wegen des Kriegs in der Ukraine verhängten Sanktionen erschwert. Die russische LNG-Produktion betrug im Jahr 2024 34,7 Millionen Tonnen und lag damit unter den erwarteten 35,2 Millionen. Die Probleme Russlands bei dem Ausbau der LNG-Produktion zeigen sich bei der Umsetzung des Projekts Arctic LNG 2. Dieses nahm die Arbeit zwar im Dezember 2023 auf, konnte jedoch erst im August dieses Jahres eine erste Ladung nach China liefern.
Auch bei Murmansk LNG, das mit einer geplanten Jahresproduktion von 20,4 Millionen Tonnen die größte LNG-Anlage Russlands werden soll, kommt es zu Verzögerungen. Die EU will die Einfuhr von russischem LNG ab dem 1. Jänner 2027 verbieten. Hinzu kommt ein scharfer Wettbewerb mit den USA, die ihre Verkäufe in Europa ausweiten, und mit Katar, das den asiatischen Markt dominiert.