Ukrainische Offensive

Experte: DANN ist der Krieg für Putin strategisch verloren

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Die Ukraine will Russland mit der Strategie der tausend Bienenstiche bezwingen.

Die Ukraine hat in den letzten Tagen ihre angekündigte Offensive gestartet und konnte erste Orte von der russischen Besatzung befreien. Militärökonom Marcus Keupp erklärt im Interview mit dem „ RND “, wie die ukrainische Offensive abläuft. „Es ist ein Irrglaube im Westen, dass es einen großen, romantischen Hauptangriff geben wird. Wir sehen bereits die Offensive, auch wenn die Ukraine noch nicht alle Brigaden eingesetzt hat. Das ukrainische Militär verfolgt die Strategie der tausend Bienenstiche, das heißt, es greift an mehreren Achsen gleichzeitig an.“

Zwei Achsen

Der Experte geht davon aus, dass Kiew auf zwei Achsen vorstoßen wird – einerseits von von Welyka Nowosilka in Richtung Südosten nach Mariupol und andererseits von Orichiw in Richtung Südosten nach Melitopol. Zudem gebe es auch „Partisanen, die derzeit das Eisenbahnnetz sabotieren, um die russische Militärlogistik zu behindern“.

Die beiden Vorstöße sollen dann einschwenken, sobald sie in Küstennähe sind und sich in Berdyansk vereinigen. Dann würden die ukrainischen Streitkräfte die Schwarzmeerküste kontrollieren und könnten die Krim abriegeln und unter Beschuss nehmen. „Sobald dies geschieht, ist der Krieg für Russland strategisch verloren“, so Keupp.

Moskau dementiert ukrainische Erfolge

Der russische Präsident Wladimir Putin dementierte indes ukrainische Erfolge. In keinem Bereich sei die Ukraine erfolgreich gewesen, ihre Truppen hätten große Verluste hinnehmen müssen, sagte er bei einem Treffen mit Militärberichterstattern in Moskau am Dienstag. Er gehe davon aus, dass die ukrainische Armee bei der Offensive bis zu 30 Prozent der vom Westen gelieferten Kampffahrzeuge verloren habe, so Putin. Die Verluste der Ukraine seien zehn Mal so hoch wie auf russischer Seite. Nach seinen Angaben haben russische Einheiten 50 Panzer in den Kämpfen verloren, die Ukrainer dagegen über 160. Eine Verhängung des Kriegsrechts in Russland oder eine neue Mobilmachung bezeichnete Putin als nicht nötig.

  

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