Russland betrachtet die Gegenoffensive der Ukraine im Süden des Landes demgegenüber als gescheitert.
Kiew (Kyjiw)/Moskau/London. Die Ukraine treibt offenbar ihre Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen im Süden des Landes voran. Ukrainische Panzerverbände hätten seit Montag an mehreren Frontverläufen Angriffe gestartet, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Basis eines geheimdienstlichen Lageberichts mit. Russland betrachtet die Gegenoffensive der Ukraine im Süden des Landes demgegenüber als gescheitert.
Die ukrainischen Truppen hätten die russischen Streitkräfte stellenweise etwas zurückgedrängt und dabei Schwachpunkte der russischen Verteidigungslinien ausgenutzt, so der Londoner Lagebericht. Auch eine ukrainische Regionalbehörde sieht Erfolge des ukrainischen Militärs in von Russland besetzten Gebieten bei der südlichen Stadt Cherson. Dasselbe gelte auch für die Städte Beryslaw und Kachowka, sagte der Vizechef des Regionalrats von Cherson, Jurik Sobolewskji, dem ukrainischen Fernsehen. Einzelheiten wollte er nicht nennen.
Ukrainische Streitkräfte gehen in die Offensive
Cherson liegt im Schwarzmeer-Mündungsdelta des Dnepr, Beryslaw und Kachowka nordöstlich davon am Flusslauf im Landesinneren. Die ukrainischen Streitkräfte gehen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im gesamten Osten und Süden in die Offensive. "Aktives militärisches Vorgehen findet jetzt entlang der gesamten Frontlinie statt: im Süden, in der Region Charkiw, im Donbass", so Selenskyj.
Laut Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau fügten die russischen Truppen den Ukrainern bei ihrer Gegenoffensive schwere Verluste zu. Es seien bereits mehr als 1.700 ukrainische Soldaten getötet worden, hieß es. Außerdem haben die russischen Truppen Armeesprecher Igor Konaschenkow zufolge 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und vier Kampfflugzeuge zerstört. Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig voneinander überprüfen.