Ukraine-Krise

Kiew lehnt russisches Ultimatum für Mariupol ab

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Die ukrainische Führung hat ein vom russischen Militär gestelltes Ultimatum an die Verteidiger von Mariupol zur Kapitulation kategorisch abgelehnt.

"Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben", sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk der "Ukrajinska Prawda" in der Nacht auf Montag. Dies sei der russischen Seite übermittelt worden. Am Sonntag hatte Russland die ukrainischen Streitkräfte aufgefordert, ihre Waffen in der östlichen Stadt niederzulegen.

Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen aufgefordert, die Stadt am Asowschen Meer am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, teilte Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag nach Angaben der russischen Staatsagentur TASS mit. Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt "ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten".

Die Hafenstadt Mariupol mit ihren ursprünglich 400.000 Einwohnern gehört zu den am heftigsten von Russland bombardierten Städten bei der 24. Februar begonnen Invasion in dem Nachbarland. Seit Tagen gibt es neben schweren Kämpfen auch Berichte über fehlendes Wasser sowie den Mangel an Nahrung und Strom in der Stadt. Wereschtschuk sagte, dass am Sonntag weitere 7.000 Menschen aus attackierten ukrainischen Städten evakuiert werden konnten, davon die Hälfte aus Mariupol. Am Montag sollen 50 Busse in die Stadt geschickt werden. Die Stadtverwaltung hatte am Wochenende angegeben, dass Frauen und Kinder nach Russland verschleppt würden.

Für mehrere belagerte Städte in der Ukraine sind nach Angaben der Regierung für Montag acht Fluchtkorridore für Zivilisten vereinbart worden. Das eingekesselte Mariupol sei aber nicht darunter, sagt Wereschtschuk. Die Bemühungen, Hilfsgüter für die Menschen nach Mariupol zu bringen, scheiterten weiterhin, sagt sie.

Russland bestand demnach auf einer "förmlichen schriftlichen Antwort" seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagfrüh um 5.00 Uhr Moskauer Zeit (3.00 Uhr MEZ). Dazu hatte das russische Militär der ukrainischen Seite ein acht Seiten langes Schreiben übermittelt. "Anstatt Ihre Zeit auf acht Seiten Brief zu verschwenden, öffnen Sie einfach einen Korridor", zitierte Wereschtschuk aus ihrer Antwort an die Gegner.

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