Ein 58-jähriger Türke ist Mittwochabend in Wimpassing in Niederösterreich auf offener Straße erschossen worden.
Grauenhafter "Ehrenmord" in Niederösterreich: Ein Türke musste sein Leben lassen, weil er Tage zuvor eine verheiratete Frau angelächelt hatte. Der eifersüchtige Ehemann, ein Landsmann des Opfers, knallte den Türken auf offener Straße nieder. Und dann passiert das Unvorstellbare: Nach dem Mord trennte er dem Toten mit einem Messer den Penis ab!
Der mutmaßliche Täter, ein 76-Jähriger, wurde festgenommen. Motiv für die Bluttat dürfte Eifersucht gewesen sein, sagte Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, am Donnerstag.
Abgetrennter Penis als Siegesbeweis
Ob der Täter bei seiner Tat
zurechnungsfähig war, steht noch nicht fest. Eine Psychologin analysierte
nach seiner Tat die Beweggründe, den Penis abzutrennen. Sie sieht es als
eine Art "Siegesbeweis". Lesen
Sie hier mehr dazu.
Mit diesem Gewehr und Messer brachte der Täter sein Opfer um. (c) Polizei
Tat dürfte geplant gewesen sein
Der 76-Jährige Mehmet A.
habe seinem Opfer kurz nach 22.00 Uhr an einer Bushaltestelle aufgelauert.
Der 58-Jährige sei auf dem Heimweg von seinem Arbeitsplatz , dem
Semperit-Werk, gewesen. Der Täter habe einen Schuss aus einer Blockflinte,
Schrot Kaliber 12, auf seinen ehemaligen Arbeitskollegen abgegeben, sagte
Polzer. Das Opfer wurde im Rücken- bzw. Schulterbereich getroffen und sackte
zu Boden. Danach habe der 76-Jährige dem Landsmann noch mit dem Messer
Schnitte im Genitalbereich zugefügt. Der 58-Jährige starb an Ort und Stelle.
Verdächtiger flüchtete
Nach der Bluttat flüchtete der
Verdächtige zunächst in ein Wohnhaus. In der Zwischenzeit alarmierten Zeugen
die Polizei. Die Exekutivbeamten umstellten wenig später das Gebäude und
bereiten sich auf einen Einsatz vor. Kurz darauf sei der 76-Jährige jedoch
wieder auf die Straße gekommen. "Er ließ sich widerstandslos
festnehmen", so Polzer.
Eifersucht als Motiv
Bei seiner Einvernahme war der Schlächter
geständig. Hintergrund: Schon seit 20 Jahren soll das Mordopfer der
67-jährigen Ehefrau des Täters schöne Augen gemacht und ihr immer wieder im
Beisein von Mehmet A. zugewunken haben. Doch zum entscheidenden Auslöser für
die Wahnsinnstat kam es vor wenigen Tagen: "Mehmet forderte von seiner Frau
die eheliche Pflicht ein, doch sie verweigerte sich ihm“, erzählt ein
Bekannter der Familie. Spätestens ab diesem Moment wurde der Mord für Mehmet
A. zur Ehrensache. Kripo-Chef Franz Polzer: "Er scheint froh, dass seine
Ehre wiederhergestellt ist. Und er sagt, dass es ihm nun besser gehe und
dass er die Tat keineswegs bereue.“
Die Schrotflinte habe der mutmaßliche Täter erst am Mittwoch gekauft. Die Waffe wurde sichergestellt. Das Messer habe der Türke zunächst weggeworfen, es wurde von Polizisten gefunden.