Rätsel um Tod

Ließ Putin Belarussen-Minister Makej vergiften?

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Bealrus meldete den „plötzlichen Tod“ des Ministers – die Gerüchteküche brodelt. 

Der belarussische Außenminister Wladimir Makej ist am Samstag überraschend gestorben. Makej wurde 64 Jahre alt, der Diplomat war seit 2012 Außenminister unter Präsident Alexander Lukaschenko, 1992-93 absolvierte er in Wien die Diplomatische Akademie.

Steckt der Kreml dahinter?

In internationalen Diplomatenkreisen war von einem Herzinfarkt die Rede. Eine andere Version verbreitete aber die ukrainische Seite in Form von Anton Geraschchenko. Dieser schreibt auf Twitter über Gerüchte, wonach Makey vergiftet wurde. „Er war einer der wenigen, die nicht unter russischem Einfluss standen. Gerüchten zufolge könnte dies ein Hinweis auf Lukaschenko sein“, schreibt Geraschchenko.

Der russische Menschenrechtsaktivist Mark Fejgin hält sogar für möglich, dass der Kreml hinter dem Tod steckt. Das Ganze sei „eine sehr merkwürdige Geschichte“ so Fejgin gegenüber dem ukrainischen Sender „Channel 24“. Seiner Ansicht nach könnte Moskau versuchen, Lukaschenko weiter unter Druck zu setzen und zu einem Eingreifen in den Krieg zu überzeugen.

Kritik an Russland

Makej hatte sich lange Zeit für eine Verbesserung der Beziehungen seines Landes zum Westen eingesetzt und auch den Verbündeten Russland kritisiert. Von diesem Kurs war er jedoch nach Massenprotesten der Bevölkerung gegen die Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 abgerückt. Er hatte die Proteste als Kampagne westlicher Agenten bezeichnet.

Belarus, der engste Verbündete seines Nachbarn Russland, ist wegen Verstößen gegen Menschenrechte und Unterdrückung von Oppositionellen von westlichen Staaten mit Sanktionen belegt. Das Land unterstützt Russland bei dessen Krieg gegen den gemeinsamen Nachbarn Ukraine, beteiligt sich allerdings selbst nicht an der Invasion.
 

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