Aus Österreich keine Fälle bekannt

Mehr als 66.200 Ukrainer aus Ausland zum Kampf zurückgekehrt

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Möglicherweise sind auch Österreicher unter den "Heimkehrern" – dem Innenministerium liegen jedoch keine bestätigten Fälle vor.

66.224 Ukrainer sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Olexii Resnikow bisher in ihre Heimat zurückgekommen, um sich dem Kampf gegen das russische Militär anzuschließen. Aus Österreich sind bisher keine entsprechenden Ausreisen weder von Ukrainern noch von Österreichern bekannt. Die Lage wird laut dem Innenministerium in Wien aber "sehr genau" beobachtet.

Resnikow betonte in einem Online-Beitrag: "So viele Männer sind in diesem Moment aus dem Ausland zurückgekehrt, um ihr Land gegen die Horde zu verteidigen". Das seien weitere zwölf Kampfbrigaden "und motivierte Brigaden! Ukrainer, wir sind unbesiegbar".

Möglicherweise auch Österreicher ausgereist

Dass auch Ukrainer aus Österreicher darunter sind, hat das Innenministerium bisher nicht beobachtet. Die ukrainische Community in Österreich sei mit 12.700 Personen relativ klein. Ukrainer können auch visafrei ausreisen, es wäre für sie nicht strafbar.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine eine Generalmobilmachung angeordnet. Die Anordnung sieht die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vor. Selenskyj hatte außerdem Ausländer zum Kampf gegen Russland in der Ukraine aufgerufen. Er sagte am Donnerstag, eine geplante internationale Legion solle eine Größe von 16.000 Kämpfern haben. Die ersten Freiwilligen aus dem Ausland seien bereits eingetroffen. "Sie kommen, um die Freiheit, das Leben zu verteidigen. Für uns, für uns alle." Selenskyj hat per Erlass allen freiwilligen Kämpfern aus dem Ausland visafreie Einreise garantiert.

Dass Österreicher dem Aufruf zum Kampf in der Ukraine folgten, kann das Innenministerium nicht bestätigen. Bisher sei "noch kein Fall" beobachtet worden, sagte ein Sprecher auf APA-Anfrage. Österreichische Medien hatten über die Ausreise von österreichischen Staatsbürgern tschetschenischer Herkunft berichtet, die freiwillig an die ukrainische Front reisen. Dies könnte zum Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft führen.

Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen von einer niedrigen einstelligen Zahl von deutschen Rechtsextremisten aus, die sich in der Ukraine am Kampf gegen den russischen Angriff beteiligen wollen. "Es sind deutlich weniger als zehn Fälle", hatte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums am Freitag in Berlin gesagt. 

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