Ukraine-Krise

Nehammer: »Das war nicht das letzte Telefonat mit Putin«

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Kanzler Nehammer will seine Kontakte mit Russlands Wladimir Putin weiterführen. 

Das war mit Sicherheit nicht das letzte Gespräch“, so Nehammer am Samstag zu POLITIK LIVE zu seinem 45-minütigem Telefonat mit Russlands Machthaber Wladimir Putin vom Freitag. Der Kanzler macht damit klar, dass er die Kontakte zum Präsidenten beibehalten will, der ja sein Nachbarland Ukraine überfallen hat und für Kriegsverbrechen verantwortlich zeichnet.


Kritik an Nehammer

Aus diesem Grund gibt es auch Kritik am Kanzler: So schreibt Russland-Experte Gerhard Mangott auf Twitter: „Mediation geschieht im Verborgenen, nicht vor offenen Mikrofonen.“ Die Neos werfen Nehammer sogar vor, vom Seniorenbund-Skandal abzulenken.
Info an UN. Doch der Kanzler ist ungebrochen, er will jetzt UN-Generalsekretär Antonio Guterres über das Telefonat informieren: „Die UNO will einen Seekorridor durchs Schwarze Meer schaffen, damit die Ukraine Agrargüter exportieren kann. Hier hat Putin sehr positive Signale gesandt, dass das möglich sein soll. Wir werden sehen, ob er diese Zusicherung Realität werden lässt“.


Haidach muss gefüllt werden

Zudem habe er Putin auf den leeren Gazprom-Speicher in Haidach angesprochen und ihm gesagt, dass dieser gefüllt werden müsse – sonst würden das andere Anbieter tun. Putin habe das Gasthema selbst angesprochen. 

 

Das sagt Nehammer über das Telefonat:

  •  Nehammer zu Telefonat: „Das war mit Sicherheit nicht das letzte Gespräch. Jeder noch so kleine Schritt, der uns dem Frieden näher bringt, ist wichtig. Wenn es gelingt, wieder einen Gefangenenaustausch zu erreichen, dann ist das wieder ein Schritt nach vorne. Denn das heißt, dass es hinter den Kulissen Gesprächsebenen zwischen den Ukrainern und den Russen gibt.“
  •  Nehammer zur Gasfrage: „Ich habe dem russischen Präsidenten aber auch gesagt: Wenn Gazprom die Speicherkapazität in Haidach nicht nutzt, dann werden wir diese Kapazitäten anderen Anbietern zur Befüllung überlassen. Das haben wir nach dem Prinzip „Use it or lose it“ beschlossen.“

  

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