Russische Nachrichtenagentur berichtet über Beginn der Vorbereitungen.
Das von russischen Truppen besetzte Gebiet um die ukrainische Stadt Cherson plant laut der prorussischen Militärverwaltung ein Referendum für einen Beitritt zu Russland. "Ja, wir bereiten uns auf ein Referendum vor - und wir werden es abhalten", sagte der Vizechef der Militär- und Zivilverwaltung von Cherson, Kirill Stremoussow, in einem Video auf Telegram. Cherson solle "ein vollwertiges Mitglied" Russlands werden. Nach früheren Angaben sollte es im Herbst stattfinden.
Zudem verhafteten russische Sicherheitskräfte nach offiziellen Angaben den Bürgermeister der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson, Ihor Kolychajew. Er habe sich russischen Befehlen widersetzt, hieß es zur Begründung. Eine Beraterin Kolychajews sagte dagegen, der Bürgermeister sei entführt worden, weil er nicht mit den russischen Besatzern habe kooperieren wollen.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor vier Monaten gibt es immer wieder Berichte darüber, dass Moskau Referenden über einen Beitritt besetzter Gebiete an die Russische Föderation anstrebt. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte kürzlich gesagt, eine solche Entscheidung treffe nicht die russische Führung, sondern dies entschieden die Menschen in den Regionen unter russischer Kontrolle.
Allerdings geht die ukrainische Regierung davon aus, dass solche angeblichen Volksabstimmungen nach dem Vorbild der annektierten Krim sowie der ostukrainischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk nur mit Zustimmung oder eher auf Anordnung Moskaus möglich sind.