Behörde rügt den ukrainischen Präsidenten

Selenskyj könnte bald Geldstrafe bekommen

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Sprachwächter kritisieren Äußerungen des ukrainischen Präsidenten auf Englisch bei Besuchen des US-Schauspielers Sean Penn und des britischen Milliardärs Richard Branson.

Kiew (Kyjiw)/Moskau. Der Sprachbeauftragte der Ukraine, Taras Kremin, hat Beamten wegen Äußerungen auf Deutsch, Englisch und Russisch Geldstrafen angedroht. "Unter den Bedingungen des Kriegsrechts verstoßen einzelne Staatsangestellte weiter gegen das Gesetz über die Amtssprache", zitierten Medien einen Facebook-Eintrag. Eine Überprüfung habe ergeben, dass seit März mehrere Staatsangestellte in der Dienstzeit nicht Ukrainisch gesprochen hätten - darunter auch Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Als Beispiel führte die Behörde englischsprachige Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Besuchen des US-Schauspielers Sean Penn und des britischen Milliardärs Richard Branson an.

Gerügt wurde auch ein deutschsprachiges Interview des Gouverneurs von Tscherniwzi, Serhij Ossatschuk, für den Fernsehsender "Welt". Ebenso kritisierten die Sprachwächter ein auf Russisch geführtes Interview des Odessaer Bürgermeisters Hennadij Truchanow mit der "Süddeutschen Zeitung".

Verschärfung des geltenden Sprachgesetzes

Kremin betonte, dass ab kommenden Samstag eine Verschärfung des geltenden Sprachgesetzes in Kraft tritt. Danach können solche Verstöße mit Geldstrafen von umgerechnet bis zu 320 Euro bestraft werden.

Grundlage ist ein 2019 kurz vor dem Amtsantritt von Selenskyj verabschiedetes Gesetz. Dieses schreibt zur Zurückdrängung der russischen Sprache Ukrainisch in weiten Lebensbereichen vor. Ab Samstag müssen Unternehmensauftritte im Internet zwingend Ukrainisch als Hauptsprache haben. Ukrainisch ist auch als Unternehmenssprache vorgeschrieben. Es gelten bereits seit langem strenge Quoten für Printmedien, Radio und Fernsehen.

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