Wegen Nicht-Sperre von YouTube

Wagner-Chef kritisiert offen den Kreml

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Die Spannungen zwischen der Söldner-Gruppe Wagner und dem Kreml nehme zu. 

Die Spannungen zwischen der Söldner-Gruppe Wagner und dem Kreml nehme zu. Nun kritisiert der Gründer und Financier der Privatarmee, Jewgeni Prigoschin, die russische Regierung, weil diese die US-Plattform YouTube nicht blockiert hat. "YouTube ist die Informationsplage unserer Zeit", erklärt der Unternehmer auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. 40 Prozent der Videos seien "politisiert und gegen Russland gerichtet", teilt er mit, ohne allerdings einen Beleg dafür zu liefern.

Es gebe zwei Gründe dafür, dass YouTube in Russland noch immer zugänglich sei: Die Plattform sei angeblich unverzichtbar zum einen für die gewöhnlichen Bürger und zum anderen für die Opposition gegen die Führung von Präsident Wladimir Putin, so Prigoschin. "Diejenigen, die gegen die Schließung von YouTube sind, sind meiner Meinung nach Menschen, die Verräter an ihrem Volk und ihrem Land sind, Verräter an früheren und zukünftigen Generationen von Russen. Sie leben im Ausland, machen Urlaub im Ausland, ziehen Kinder im Ausland groß, verkünden hohe Werte, aber dennoch unterstützen sie den Westen auf jede erdenkliche Weise und leben von ihm."

Die Differenzen zwischen dem Söldner-Chef und der Regierung sind am Freitag offen zu ausgebrochen, als das Verteidigungsministerium die Eroberung der ukrainischen Stadt Soledar meldete, die Rolle der Söldner-Organisation, die außerhalb der Befehlskette der Armee operiert, diese aber unterstützt, hingegen nicht erwähnte.
 

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